Haydn. J. (Schuppanzigh Quartett)
Klassik Streichquartett
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Info |
Musikrichtung:
Klassik Streichquartett
VÖ: 01.01.2009
(Accent / Note 1 / CD / DDD / AD 2008 / Best. Nr. ACC 24197)
Gesamtspielzeit: 59:38
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GEISTREICH
Eigentlich bedauerlich, dass das Schuppanzigh Quartett beim Label Accent „nur“ drei Folgen mit Streichquartetten von Joseph Haydn geplant hat. Aufgespielt wird frisch, elegant und trotzdem nuanciert. So entstehen nicht nur die großen späten Quartette, sondern auch die früheren Divertimenti (wie Haydn seine Quartette op. 9 noch selbst bezeichnet hat), in großer Klarheit vor dem Ohr des Hörers. Dies ist ein Haydn mit Fingerspitzengefühl, aber beileibe kein Haydn, der auf Zehenspitzen daherkommt. Und schon gar keiner, der nur geschliffene Unterhaltungsmusik bietet.
Das leichtere Klangbild der historischen Instrumente wird ausbalanciert durch den geraden, substanzreichen Ton, den die Spieler/innen bevorzugen. Der Witz z. B. im sogenannten „Frosch“-Quartett, bei dem der Komponist mit technischen Unvollkommenheiten bei der Ausführung bestimmter Effekte rechnet, bleibt bei den Schuppanzighs fein, die Akzente werden nicht übertrieben. Dies ist gewiss auch dem recht flotten Tempo geschuldet, das eher die großen Bögen denn die Details betont. Sehr griffig erscheint z. B. der Kopfsatz von op. 74, Nr. 1. Der quasi-orchestrale Satz mit seiner großzügigen, verbindlichen Architektur kann sich zum Vergnügen der Zuhörenden ungezwungen entfalten. Ohne Sentiment gelingen die langsamen Sätze, v. a. das Adagio op. 9, Nr. 6 klingt da gar nicht mehr so beiläufig, eben nach „Frühwerk“. Durch das Repertoire führt Bernhard Blattmann mit seinem für Kenner wie Liebhaber gleichermaßen gewinnbringenden Beiheft-Kommentar.
Georg Henkel
Trackliste |
01-04 Streichquartett A-Dur op. 9, Nr. 6
05-08 Streichquartett C-Dur op. 74, Nr. 1
09-12 Streichquartett D-Dur op. 50, Nr. 6 |
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Besetzung |
Anton Steck & Franc Polman: Violine
Christian Goosses: Viola
Antje Geusen: Violoncello
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