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Café Senkrecht
Best of...
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Info |
Musikrichtung:
Deutsch-Rock
VÖ: 2003
Eigenvertrieb
Gesamtspielzeit: 79:41
Internet:
www. cafesenkrecht.de |
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Die CD ist so vielfältig, dass es mir schwer fällt sie zu kategorisieren. Das „Deutsch-Rock“-Etikett ist eher Ausdruck meiner Hilflosigkeit. Ob dieser weite Bogen darin begründet ist, dass diese Best of...-Compilation eine lange Bandgeschichte abdeckt, oder ob jede einzelne Veröffentlichung ähnlich bunt gemischt ist, vermag ich nicht zu sagen. Weder kenne ich weitere Scheiben des erregierten Cafés, noch werden Angaben zur Entstehungszeit der einzelnen Tracks im Booklet gemacht.
Um für etwas Struktur zu sorgen, beschreiben wir die Band in zwei Kreisen. Da sind zum einen die Texte. Die sind makaber (“Barbie“), politisch (“Bingospiel“) oder spanisch (“Qwegis“). Deutsch-Rock oder Neue Deutsche Welle wäre hier zu kurz gegriffen, obwohl beide Bereiche berührt werden. Der kritische Anti-Bild-Song “Bingospiel“ steht für erstere - etwas banalere Texte für die letztere Variante. Beide Bereiche aber werden den fast durchgehend auf Pointen abzielenden Texten nicht gerecht. Kabarett oder Comedy dagegen würde eine nicht vorhandene einseitige Textlastigkeit suggerieren. Auch wird das intellektuelle (negativ: verkopfte) Niveau des Kabaretts nur stellenweise erreicht. Und auf krachlederne Schenkelklopfer, Fäkalwitze oder sexualisierte Flachwitze lässt man sich erfreulicherweise zu keinem Zeitpunkt ein. Aber diese vier Pfosten grenzen das Stadtviertel, in dem sich das Café Senkrecht befindet, dann doch recht gut ein.
Schwieriger noch wird es bei der Musik. Mal begeleiten NDW-Keyboards typischen DDR-Rock-Gesang (“Alptraum“). Mal kommt das Café uns swingend (“Spiegel“), klaut dann bei den Prinzen (“Gestern“), den Commedian Harmonists (“Arschloch“), covert Heinz Rühmann (“Freund“) oder macht das uralte “Wochenend und Sonnenschein“ zu “Rinderwahn und Schweinepest“. Es gibt spanisch angehauchte Titel (“Qwegis“, fast meditative Melodien (“Hilflos“) und Soft-Jazz mit Unterwasser-Text (“Luise“).
Und das Beste habe ich mir bis zum Schluss aufgehoben. Allein der finale Track lohnt den Kauf dieser CD allemal. Als ich zum ersten Mal die Zeilen
“Zahle meine Steuern für die linke Spur und zum Stoppen bringt mich eines nur I’m on a Highway to Shell“
zu den unsterblichen AC/DC-Riffs gehört habe, bin ich brüllend vor Lachen unter den Schreibtisch (siehe Editorial der Februar-Ausgabe) gerutscht. Das hat Randalica-Niveau.
Zu bestellen ist das Teil für 10 Euro (icl Versand) unter cafe.senkrecht@gmx.de.
Norbert von Fransecky
Trackliste |
1 | So schön | 3:17 |
2 | Alptraum | 5:39 |
3 | Spiegel | 2:51 |
4 | Gestern | 3:37 |
5 | Geld | 4:19 |
6 | Telefon | 5:38 |
7 | Wortlos | 4:39 |
8 | Arschloch | 2:40 |
9 | Barbie | 5:52 |
10 | für ... | 5:24 |
11 | Bingospiel | 4:03 |
12 | Qwegis | 2:53 |
13 | Großstadtfieber | 3:44 |
14 | Luise | 5:03 |
15 | Freund | 2:42 |
16 | Hilflos | 4:58 |
17 | Rinderwahn | 2:21 |
18 | Acapulco | 3:33 |
19 | Solarium | 3:05 |
20 | Shell | 3:23 |
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