Der metallische Charakter dieser klar progressiv ausgerichteten Truppe aus Kanada wird durch einen Blick auf das Line Up schnell deutlich - keine Keyboards, dafür drei Gitarren - und die beweisen ihre Progressivität eher durch technische Verspieltheit, als dadurch den Hörer mit möglichst viel Noten pro Takt tot zu fiedeln. Auch richtig ruhige Momente finden ihre Weg überzeugend in das Oeuvre.
Ebenfalls ungewöhnlich für die derzeitige Prog-Metal-Szene ist die klare Distanz zu allem was Power oder gar True Metal heißt. Nähen entstehen eher zu einer gemäßigten Ausgabe von Tourniquet - wobei Nähe relativ ist. Die früheren Chaos-Frickler tauchen mal eben so am Horizont auf. Somit lassen sich Heaven’s Cry wohl am ehesten in der progressiven US-Metal-Szene der 80er zwischen Queensryche, Fates Warning und ähnlichem einsortieren.
Probleme macht bei dem Quintett am ehesten der sehr transparente Sound, der oft nicht filigran, sondern (zu) dünn klingt. Etwas mehr Bass oder ein Sänger mit stärker auftragender Stimme hätte hier sicher gut getan, aber die Band möglicherweise auch stärker im Allerlei ähnlich klingender Bands untergehen lassen.