Was erwartet der aufgeschlossene Musikfreund von einer Band, die den merkwürdigen Namen Yellowhouse trägt und zudem ihr neuestes Album noch mit solch einem ungewöhnlichen Cover versieht? In erster Linie wahrscheinlich keinen schnörkellosen Hard Rock mit ausgeprägten melodischen Elementen. Rauh, sparsam instrumentiert und sehr eingängig präsentiert sich Illusions of Everyday, das zweite Werk des Gitarristen Hartmut Kreckel und seiner Band.
Das kann zwar gelegentlich etwas unspektakulär und langwierig klingen - insbesondere wenn Sänger Jensen P. in den langsamen Songs wie "Land of Lightning" die eine oder andere Note daneben setzt -, macht aber meistens Spaß: Flott rockende Nummern wie "Signs" und "Between the Wheels" sind die Spezialität der Band und kommen entsprechend überzeugend 'rüber. Höhepunkt aber der Ohrwurm "Babylon", der gute Chancen hat sich zu einem bandinternen Hit zu entwickeln.
Übrigens: Wer bei Melodic Rock als erstes an selbstverliebte Gitarrensoli denkt darf sich freuen - die sind ebenso knapp ausgefallen wie die gesamte Instrumentierung. Manchmal ist weniger eben mehr.
Freunden von einfacher und eingängiger Rockmusik kann ich Illusions of Yesterday wärmstens empfehlen.