Nach dem Wechsel von Renate-Records (kultiger Name!) zu
"I-Used-To-Fuck-People-Like-You-In-Prison"-Records (noch kultigerer Name !),
veröffentlichen
die Schweden ihren ersten Longplayer auf einem etwas grösseren Label.
Meistens bringt so ein
Plattenfirmenwechsel einige Veränderungen mit sich und so war es auch bei
Venerea der Fall.
Das Quartett drückt auf "Out In The Red" ein wenig mehr als beim Vorgänger
auf die Tube,
wobei schneller nicht unbedingt besser bedeuten muss. Gerade die poppigen,
etwas ruhigeren
Stücke wie "Make Me Stay" und "Xstatic" gehören zu den Highlights dieses
Longplayers.
Abwechslungsarmut kann man der Truppe jedoch auf keinen Fall vorwerfen.
Selten habe ich eine
Band dieses Genres gehört, die sich dermassen bemüht kein Song wie den
anderen klingen zu
lassen. Ob mit düsteren Anstrich wie "People`s Problems" bzw. "Sam The
Dancing Bear", über
Party Punk N`Roll-Nummern wie "Scaredycat" bis hin zu Powerpunkrock alà
"Headfoot" ist
Abwechslung geboten, ohne jedoch Venerea-Trademarks wie die einprägsamen
Melodien zu
vernachlässigen. "Out In The Red" ist bei weitem kein schlechtes, sehr
variables
Punkrockalbum, das leider, wohl wegen der minimalen Richtungsänderung im
Sound der
Wasaländer, nie die Klasse des Vorgängers erreicht, jedoch von Mal zu Mal
ein wenig wächst
und aus der Masse der Releases im Punkrockbereich erfreulicherweise noch
heraussticht.
Dennoch gilt auch hier das alte Sprichwort: Schuster bleib bei deinen
Leisten oder als
Fazit: Je näher man sich der (Punkrock-) Masse nähert, desto austauschbarer
ist man.
Manuel Liebler
13 von 20 Punkten
Internet: www.venereapunk.com