Die "Solargirl"-EP war schon sehr nett anzuhören, das soeben erschienene Album wurde also zumindest von mir mit Spannung erwartet. Zwei der Songs - "No One`s Control" und "Solargirl" - kennenmer ja nun schon, wobei besonders bei "Solargirl" direkt beim ersten Durchhören auffällt, dass der an sich allenfalls überdurchschnittliche Song im Kontext des Albums wahre Größe entfaltet. Nicht weil der Rest der Songs so schlecht ist, sondern weil er musikalisch einfach reinpasst.
Grundgerüst aller Pinkostar Songs bleibt natürlich die Wand aus verzerrten Gitarren - mitunter geht es wirklich heftig zu, so dass dem Hörer entgegen der im Albumtitel niedergeschrieben Lebensweisheit auch mal die Luft wegbleiben kann. Mitunter schrammen die Songs schon sehr knapp an starker Gleichheit vorbei, da ist es schön wenn gelegentliche ruhigere Klänge wie in "Sunday Morning" für Abwechslung sorgen.
Ein bisschen schade ist, dass die beiden besten Songs des Albums gerade die schon erschienenen sind - von den neuen, wenngleich sie nicht schlecht sind, hat sich bisher noch keiner unkennbar in mein Gehirn gebrannt. Besitzer der EP sollten also vor dem Kauf des Albums erstmal ordentlich probehören, ob sich die Sache da überhaupt lohnt.
Und so ist Pinkostar also ein Album von der seltenen Sorte, die einen nicht bis ins Letzte begeistert, man aber trotzdem nicht abschaltet sondern bis zum Ende Durchhören möchte.
12 von 20 Punkte
Hendrik Stahl