Es gibt immer wieder Scheiben, denen zittert man wochenlang voller Spannung entgegen, um sie endlich in den Player schieben zu können. Und dann gibt es Scheiben wie diese. Auf dem Cover steht ein völlig unbekannter Name. Das Booklet sagt uns zwar, dass der gute Mann bereits sechs weitere CDs im Angebot hat, aber was soll's.
Und dann dreht sich die CD - und plötzlich hat man eben diese sechs CDs auf dem persönlichen Einkaufszettel stehen. So geschehen beim aktuellen Live-Album von Julian Sas.
Ein Blick über die Tracklist sagt uns schon wo's lang geht: 4 Mal Boogie, 2 Mal Blues, 1 Mal "Hey Joe". Aber auch ohne diese Hinweise, wäre nach wenigen Tracks klar, dass Sas im CD-Regal irgendwo zwischen Stevie Ray Vaughn und George Thorogood stehen müsste (wenn ich mein Regal nicht alphabetisch sortieren würde.)
Wer sich einen schnellen Überblick über die Facetten der CD verschaffen will, sollte in den Opener, einen schnellen und kraftvollen Boogie mit einer treibenden Gitarre im Mittelpunkt, rein hören, eine klassische Bluesnummer wie "Mother Earth" ausprobieren, dem Gospelprediger in "Blues from the Lost and Found" zuhören und in den Long-Track "Ragin' River" schalten.
Norbert von Fransecky
16 von 20 Punkte
www.juliansas.com