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Musik an sich
 
Gluecifer in Karlsruhe
 

(Karlsruhe, Substage, 04.02.03)

Ein wirklich großes Glück ist es, dass die zur Zeit von allen Seiten Lob empfangende Band aus Norwegen ihre Tour auch nach Karlsruhe führt. Es ist das zweite Mal für mich, die hoch gepriesene Band zu sehen. Die Vorfreude ist deshalb groß, weil Bands, die bei einem Open Air (in diesem Fall das Bizarre) gut waren, in einem Club erfahrungsgemäß noch viel mehr rocken.... und das sollte sich bewahrheiten!

Für Gluecifer, die keinen festen Support auf Tour dabei haben, eröffnen die Starfuckers aus Karlsruhe. Ich habe die Band vor ca. einem Jahr schon einmal gesehen und konnte eigentlich recht gute Ansätze erkennen. Leider kann ich aber im Vergleich keine Entwicklung feststellen. Teilweise haben die Jungs ganz gute Ideen was ihren Rock`n`roll angeht, jedoch fällt mir auf, dass die Gitarren ziemlich unsauber gespielt werden. Es ist nicht gut, sich selbst zu überfordern und da sich das nicht sichtlich gebessert hat, scheint das wohl auch nichts mehr zu werden. Der Sänger ist nach wie vor unsympathisch und versteht es immer noch sich ganz sicher in seiner Kostümierung zu vergreifen. Hielt ich ihn letztes Mal noch für ein "Right Said Fred"-Double im Amerika-Tanktop, kann man ihn dieses Mal mit dem Prodigy-Frontman in Klitzerklamotten verwechseln. Musikalisch ist alles ziemlich breiig und einschläfernd und gerade deshalb nervt der Bombast und das Rumgepose besonders - weil man sich das auf diesem Niveau nämlich nicht leisten kann.

Gluecifer verdrängt zum Glück aber alle Gedanken über die Starfuckers. Die Kings Of Rock rechtfertigen ihren guten Namen und bestätigen alle gute Kritik, die man über ihre energiegeladenen Live-Performances schon gehört und gelesen hat. Musikalisch legen die Norweger einen großen Standard an den Tag. Ohne es mit großartigen Soli und sonstigen Einlagen zu übertreiben, zeichnet sich die Band durch das perfekte Zusammenspiel, die gegenseitige Ergänzung und die Power aus. Die beiden Gitarren heben sich voneinander ab und spielen wirklich zusammen. Das rhythmische Grundgerüst legt neben dem Drummer natürlich der Bassist. Was er macht ist sehr beeindruckend, obwohl es technisch nicht allzu schwer ist. Er schafft mit seinen eigenständigen Basslinien die Basis auf der sich die Gitarren bewegen können und der Sänger das Gesamte mit seiner außergewöhnlichen Stimme vollenden kann. Man kann hier wirklich von einer fabelhaften Band reden, die man uneingeschränkt weiterempfehlen kann.

Kevin Kirchenbauer

 

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