Taneli Jarva dürfte Metal-Insider noch bestens bekannt sein als ehemaliger
Sänger der finnischen Metal-Institution "Sentenced" der massgeblich an ihrem
Durchbruch, dem Album "Amok" beteiligt war. Doch Jarvas Alkoholeskapaden waren
selbst den hartgesottenen Jungs von "Sentenced" zuviel und so wurde der
Fronter an die Luft gesetzt. Ein ganze Zeit lang war kein musikalisches
Lebenszeichen von unserem Freund zu vernehmen, während "Sentenced" von Erfolg zu
Erfolg eilten, bis er im Jahre 2000 seine Band "Black League" gründete und mit dem
Album "Ichor" erstmal durch den Sentenced meets Goth N`Roll-Sound mächtig
Eindruck schindete. Der kürzlich erschienene Nachfolger "Utopia A.D." klingt
sogar noch eine Spur rockiger als der Vorgänger und spielt seine Stärken
gekonnt bei den ruhigeren Momenten aus. Unverwechselbares Markenzeichen der "Black
League" ist natürlich wieder der markante, unverwechselbare Gesang des
Fronters. Wer auch mal so wie Jarva klingen möchte sollte einen Abend lang nichts
anderes tun als Whiskey trinken, Zigaretten zu rauchen und ununterbrochen
herumzugröhlen. Am nächsten Morgen könnt ihr schon das akkustische Ergebnis
bewundern. Mit den motörheadmässig rockenden "Empiria" & "Voice of god", dem stark
an "Amok"-Zeiten erinnernden "Day one" und der nur aus einem Refrain
bestehenden Depri-Hymne "To suffer & to smile" geht der Longplayer bärenstark los,
doch leider hat man den Eindruck das der Band anschliessend ein wenig die
Ideen ausgegangen sind und der Rest ziemlich kontrastarm rüberkommt. Sicher hat
man noch den einen oder anderen kleinen Aha-Effekt wie z.B. bei dem ruhigen
"The Everlasting IV", aber der Käufer sollte sich schon überlegen ob er für
vier bis fünf starke Nummern den Preis einer ganzen CD investieren will. Also
wie es im Intro so schön heisst: "Are you ready for the truth?", die Wahrheit
sind meines Erachtens 12 Punkte.
MANUEL LIEBLER
12 von 20 Punkten
Internet: www.theblackleague.cjb.net