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Musik an sich
 
t - Naive
bereits erschienen (Galileo Records)
Progressive
 

Die Kompositionen von t sind weniger Melodien, als Inszenierungen von Gefühlen und Emotionen - irgendwo zwischen Saviour Machine und Pink Floyd zu Meddle/ Obscured-Zeiten. Gelegentlich gibt´s Ausflüge in den Dark Wave (das sehr schön mit laut-leise-Dynamics arbeitende und im Refrain metallisch-aggressive "A Night out") oder den Krautrock (das an frühe Grobschnitt erinnernde Instrumental "The Dark" oder "Do not come back", das neben floydigen Tönen auch Eloy-Anklänge aufweist)

Im Vordergrund stehen bei t Keyboard- und Synthesizer-Landschaften, vor denen ein dezentes Piano und eine spröde Stimme ihre Auftritte haben. (typische Tracks: "Mother", "She said") Bass, Gitarren und Schlagzeug sind nur gelegentliche vorbeiziehende Gäste. Dabei entsteht eine wunderschön entspannte Grundstimmung, in der Schmerz, Sehnsucht und Abschied ihren Platz haben, ohne den Hörer in Depressivität oder größere Melancholie zu stürzen.

"Naive" ist im wahrsten Sinn ein Solowerk, des sonst wohl bei "Scythe" beschäftigten t. Er singt, hat Musik und Texte komplett im Alleingang geschrieben, sämtliche(!) Instrumente eingespielt, war sein eigener Toningenieur, Aufnahmeleiter und Produzent. Lediglich beim Mixen und Mastern hat er sich ein wenig Unterstützung geholt, ohne selber völlig die Finger raus zu lassen.

Der Vergleich mit Saviour Machine wurde bereits gezogen - wobei klar gesagt werden muss, dass diese Nähe fast ausschließlich zu den ruhigeren Seiten von SM besteht - und mit Einschränkung zu deren Stimme Eric Clayton. t weißt sogar die gleiche Schwäche auf. Auf der Länge von über einer Stunde möchte man gelegentlich einmal andere Klänge hören. Um "dabei" zu bleiben, muss man bei t schon sehr intensiv und konzentriert mithören. Bei aller Klasse ist "Naive" damit eine im Wortsinne anspruchsvolle Scheibe, die ihre Freunde vor allem genre-intern finden wird, dort aber zu heftigen Liebesanfällen führen sollte.

Erschienen ist "Naive" beim dem rührigen jungen schweizer Label "Galileo Records". Wer "Naive" nicht im Plattenladen findet, kann sich einfach an das Label direkt wenden: Alpenstraße 22, 2540 Grenchen, Schweiz; www.galileo-records.com.

Norbert von Fransecky

15 von 20 Punkte

www.naiveland.de

 

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