Kostas Patsiotis Quartet

October


Info
Musikrichtung: Modern Jazz

VÖ: 20.10.2023

(Eigenlabel)

Gesamtspielzeit: 42:47

Internet:

https://patsiotisbass.com/
https://jazzfuel.com/


doublebass & el. player, educator, so der Einstieg auf der Webseite des griechischen Bassisten Kostas Patsiotis. Wie zu lesen ist, kann der Musiker auf über einhundert Veröffentlichungen in verschiedenen Musikstilen zurückblicken, für Film und Fernsehen hat er gearbeitet sowie mit Musiker wie Chris Cornell, dem algerischen Pianisten Maurice El Medioni und der Steptänzerin Heather Cornell. Seit zehn Jahren ist er aktives Mitglieder der Jazzszene Athens und hat nun mit seinem Quartett die Platte October veröffentlicht.

Gleich im ersten Song muss ich feststellen, dass es nicht Patsiotis ist, der meine Aufmerksamkeit auf sich lenkt, sondern es ist der Gitarrist Michalis Tsiftsis, der mich über sein flinkes Solospiel staunen läßt. Jedes seiner Soli ist außerordentlich flüssig, quirlig und perlend. So mancher Lauf erinnert mich auch an die Spielweise von Pat Metheny. In diesem Zusammenhang kann man auch auf dessen Veröffentlichungen auf dem Label ECM hinweisen, bezüglich einer stilistischen Nähe der Musik.

Die sieben Eigenkompositionen sollen dem Oktober als Monat des Wandels gewidmet sein, Süße, Nostalgie, melancholische Untertöne und Hoffnung auf eine bessere Zukunft. So kann man sich das im Falle des Titelsongs auch gut vorstellen. Ab etwa 4:30 Minuten herum werden mit dem Pianospiel klassische Elemente geboten, luftig und leicht schwingen sie dahin, bis dann Bass und Schlagzeug unterstützend eingreifen. Manchmal klingt das ein wenig in Richtung Johann Sebastian Bach.

Darüber hinaus haben auch lyrische Folk-Melodien Einzug gehalten im einen oder anderen Song. Patsiotis als Bandleader drängt sich so gar nicht in den Vordergrund, sondern integriert sich in den dynamischen Gruppensound, der von viel Gemeinsamkeit lebt. So verteilt sich die Kreativität gleichermaßen auf alle Schultern, und wenn auch der Bassist für die Kompostionen verantwortlich ist, so kreieren alle Vier gemeinsam jeden Song. Und eigentlich gibt es keinen Song, den es gilt, explizit aus allen heraus zu stellen, denn es gibt keinen schlechten auf dem Album, allesamt strahlen sie eine große Gelassenheit und Ruhe aus, dieser Jazz ist sehr modern und in Teilen nähert man sich bereits dem Begriff Fusion.



Wolfgang Giese



Trackliste
1 Away
2 October
3 Rosario
4 Last Scene
5 Unexpected Invention
6 Lesson 1
7 Vicious Cycle
Besetzung

Yiannis Papadopoulos (piano)
Michalis Tsiftsis (guitar)
Dimitris Klonis (drums)
Kostas Patsiotis (doublebass )



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