Gut Nu
Gut Nu
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So stellt sich die Band Gut Nu auf ihrer Webseite vor:
Wir kommen aus Hamburg. Wir nennen es Countrybeat und wir arbeiten hart daran. Unterschiedlich viele Beats per Minute, dann darf es auch mal krachen aber das Harmoniebedürfnis ist groß. Es geht ja auch um Poesie und wenn man so will um Moral: „Und so verlass ich die Toilette wie ich selbst sie gerne vorgefunden hätte“ .
Mit dem Begriff "Countrybeat" lerne ich wohl wieder dazu, denn er ist mir nicht geläufig. So will dich mich durch die gleichnamige Platte der Band, die wohl bereits zwanzig Jahre existieren soll, gern belehren lassen.
Die Platte startet mit dem instrumentalen "Epidur", einer Einleitung gleichkommend, relativ strukturlos treibt der Song mit Gitarren, Bass, Schlagzeug und Bassklarinette dahin, um dann dem auf die Zukunft hinweisenden Song "Hamburg in 30 Jahren" Platz zu machen. Na, und da bedarf es nicht viel, um die erste Assoziation herzustellen, denn das klingt sehr in die Richtung der Band Element Of Crime. Sehr harmonisch, sehr entspannt, auch gesanglich muss ich an Sven Regener denken. Auch hinsichtlich der Texte scheint man die Stimmung in etwa zu treffen, ein Booklet zum Nachlesen gibt es zwar nicht, aber wenn man genau hinhört, dann kann man es feststellen.
Doch wenn dann das schunkelnde "Jung geblieben" auf den Plan kommt, dann unterscheiden sich Gesang, Phrasierung und auch die musikalische Gestaltung dann doch von Element Of Crime. Nun ja, es "fehlt" ja auch die Trompete, dafür brummelt ab und an eine Bassklarinette.
Auf jeden Fall unterscheidet sich die Musik von Gut Nu angenehm von der Schwemme der neuen deutschsprachigen Musik der letzten Jahre, weil sie eben individuell ist und sich nicht einer Strömung anschließt und sich damit beim Publikum anbiedert. Man spürt Spielfreude, die Musik strahlt einen speziellen Charme aus, bedient sich verschiedener stilistischer Elemente und hat sich zu einem guten eigenen Sound entwickelt, der ebenfalls recht abwechslungsreich ist , ein wenig Melancholie, nachdenklich wirkende Momente, fröhlich fließende Sounds ("Knoten"), ein wenig Karibik atmet das vorangroovende "Nest aus Katzenhaaren" und bei "Verschwörung" und "Sonntagmorgen" bin ich dann stimmungsmässig wieder bei Element Of Crime gelandet, allerdings ist das letztgenannte ein weiteres Instrumental. "Staub" wirbelt denselben rhythmisch flott auf, und somit ein Beleg für die Vielseitigkeit.
Aber in Einem bin ich nicht fündig geworden: Was bitteschön ist nun Countrybeat? Kein Country, kein Beat....
Wolfgang Giese
| Trackliste |
1 Epidur
2 Hamburg in 30 Jahren
3 Jung geblieben
4 Junges Blut
5 Knoten
6 Land der Horizonte
7 Nest aus Katzenhaaren
8 Sonntag morgen
9 Staub
10 Verschwörung
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| Besetzung |
Jochen Klüßendorf (Gesang)
Gordon Wray (Gitarre)
Jan Fritsch (Bassklarinette)
Roman Keller (Schlagzeug)
Matthias Möller-Titel (Bass)
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