Aurel
nur mal so
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Stefan Aurel Schlabritz - das ist Aurel. Der Hamburger Musiker ist auch aus Funk und Fernsehen bekannt geworden, ebenfalls als Werbesprecher bekannter Marken. Ferner betätigte er sich als freier Musikjournalist und seit 2017 steht sein deutschsprachiges Soloprojekt unter dem Namen Aurel. So erschien im gleichen Jahr auch das Debüt-Album "Sonne". Und nun liegt nur mal so vor. Zeitgleich wird eine weitere Platte veröffentlicht, "Unplugged Vol. 1". Das mir vorliegende Rezensionsexemplar enthält hiervon einen Auszug mit sechs Songs. Dieses Album umfasst eine Sammlung von Songs der Vorgänger-Alben im neuen akustischen Gewand.
Nach dem ersten Hördurchlauf wird ohrenfällig, wie abwechslungsreich und unterschiedlich der Protagonist doch nur mal so gestaltet hat. So soll er hierzu auch entsprechend geäußert haben, dass er sich hinsichtlich dieser Vielfalt wohl auch wie The Beatles auf deren weißem Doppel-Album gehalten habe, dort eben alles von "Blackbird" bis "Helter Skelter".
Und so startet die Platte mit "Lass uns Wunder zählen", sehr am Genre Pop orientiert, und der Titelsong hat für mich gar einen Tick von Schlager-Romantik. Sattes Rock-Feeling in Richtung Spider Murphy Gang (#3), Country Rock mit "Am Lagerfeuer", Blues Rock mit "Das war schon immer so", ein schmachtender Song mit Pedal Steel und Streicherarrangement (#6), ein flotter Popsong mit Hitpotential ("Sommerwind"), und "Leb Deinen Tag" geht für mich noch einmal wie einer jener typischen modernen Schlagermelodien durch, es lebe der Disco-Fox, ein sachter Ausflug in Richtung Southern Rock mit "BBQ", dann ein Song in englischer Sprache, "I Don't Know Where I'm Going", mit coolem Groove und Gospel-ähnlichem Chor, und zum Schluss ein Instrumental, "Moonchild", das mich ein wenig an langsame Songs von Pink Floyd oder David Gilmour erinnert, gefeatured wird hier die E-Gitarre, aber auch Keyboard-Anteile bestimmen den Sound mit.
Nun ja, in der Tat ein ungewöhnlich abwechslungsreiches Album, das mich ein wenig ratlos zurückläßt, denn gerade aufgrund dieser Vielschichtigkeit dürfte es schwierig sein, ein einheitliches Kauf-Klientel zu finden. Mögen Schlagerfans aufgrund zwei/drei Songs begeistert sein, könnte das für den Rest der Songs kompliziert werden. Somit sehe ich keine konkrete Zielgruppe für diese Musik.
Wende ich mich nun dem Auszug von "Unplugged Vol.1" zu, dann erblicke ich zunächst die Anwesenheit von drei Gastbeiträgen, auf "Lass und leben" ist es Truck Stop, die insofern vermuten lassen, in welche Richtung dieser Song geht. Und so ist es auch, klingt er doch eigentlich wie ein typischer Song dieser Band. Peter Brings von der kölschen Rockband Brings erweitert "Mit 18" und gemeinsam hat man einen soliden Rocker auf die Beine gestellt, ich verspüre hier einen gewissen Hauch von Marius Müller-Westernhagen, während Lotto King Karl als Gast auf "Urlaub auf Balkonien" dafür sorgt, dass ein humorvoller Song mit Beach Boys-Vokal-Harmonien entstanden ist.
Die übrigen drei Songs (#12-14)verbreiten eine sanfte und leichtgängige gute Stimmung, ein wenig mit Country behaftet, ein Hauch Westcoast-Sound dazu und noch einmal ein Hauch Blues mit Piano auf "Bachelor" dazu, so bietet aus meiner Sicht diese Platte als Einheit einen Mehrwert im Vergleich zu nur mal so. Meine Bewertung stellt insofern das Gesamtergebnis dar, einzeln: 12/14.
Wolfgang Giese
Trackliste |
1 Lass uns Wunder zählen
2 Nur mal so
3 Rock'n'Roll
4 Am Lagerfeuer (feat. Fabian Harloff)
5 Das war schon immer so
6 Ich wär' so gern wie Du
7 Sommerwind
8 Leb deinen Tag
9 BBQ
10 I Don't Know Where I'm Going
11 Moonchild
Bonus: Unplugged Vol.1. (Auszug)
12 Du bist für mich Musik
13 Endlich wieder Sommer
14 Bachelor
15 Lass uns leben (feat. Truck Stop)
16 Mit 18 (feat. Peter Brings)
17 Urlaub auf Balkonien (feat. Lotto King Karl)
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Besetzung |
AUREL (vocals, guitars)
sonst keine Angaben
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