Navarra
I Ljusningen
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Eine Band aus Schweden, Navarra, stellt sich heute vor und erfreut mich mit sehr angenehmer Folkmusik. Zwei Damen, zwei Herren, singen und spielen auf dem Boden der Tradition, schlagen einen Bogen in die Jetztzeit und unterhalten dabei aufs Beste mit Musik, die brilliert durch ihre Kompositionen, die ausgeklügelten Arrangements und Vorträge, die mit Leidenschaft getränkt sind. I Ljusningen, das scheint irgendetwas in Verbindung mit Licht zu bedeuten. Ja, Licht fließt sehr viel in der Stimmung der Musik, von skandinavischer tiefer Melancholie und Düsterheit ist nichts zu spüren. Selbst die ruhigen Titel der Platte verströmen eher Schönheit als Trauriges.
Vielmehr strahlt die Musik sehr viel energiegeladene positive Energie aus, dieses Album ist im Übrigen das dritte der Band. Ein wesentliches Merkmal ist hierbei die ausdrucksstarke warme Stimme von Sofia Kunze, die oft eine ganz besondere Stimmung ausweist, die mich gelegentlich an Folkloresängerinnen aus England oder englischer Prägung erinnert, Jacqui McShee oder auch viel von Sandy Denny. Die zweite Dame an Bord ist die Violinistin Erika Risinger, die ebenfalls wesentliche Akzente setzt. Hierbei fällt mir auf, dass beide Damen die eher traditionelle Schiene der Musik abdecken.
Im Gegensatz dazu führen mich die verschiedenen Keyboards und das Schlagzeug von Arvid Kästel und Carl-Johan Groth in eine moderne Gestaltungsweise über. Und genau das macht für mich auch den Reiz dieser Musik aus, man hat es vortrefflich vollbracht, eine Fusion zu erschaffen, die gleichermaßen den Traditionalisten als auch den Modernisten die Hände reicht. Und so wird dann einige Male sicher auch die Schwelle des reinen Folks überschritten, indem man Elemente des Singer/Songwriter-Genres entdecken kann oder auch gewisse Anteile populärer Musikstile. Ein sehr gutes Beispiel für diese Überschreitung und die Zusammenführung von Genres ist “Sofias bröllopspolska“, ein äußerst lebendiges Stück mit sehr viel Dynamik und überschäumender Spielfreude, gar ein dezent jazziger Hauch ist zu vernehmen. Sehr modern gelungen ist das zehnte Stück, “Hav“ könnte auch Rockfreunde überzeugen.
Schon lange hat es eine solch stimmige Übereinkunft und Dichte in der Gestaltung nicht mehr gegeben, hier stimmen die Eckpfeiler, hier stimmt die freie ausdrucksstarke Gestaltung, hier stimmt der herrlich sympathische Gesangsvortrag, hier stimmt die instrumentale virtuose Umsetzung. Mycket bra jobbat, Navarra! (man verzeihe mir das wohlmöglich falsche Schwedisch)
Wolfgang Giese
Trackliste |
1 Två steg
2 Snön faller
3 Fågeln
4 Sofias bröllopspolska
5 I ett annat land
6 Inga Vindar
7 Telefonförsäljaren
8 Sol
9 Det finaste är gömt
10 Hav
11 Syster från Somalia
12 Min längtan
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Besetzung |
Sofia Kunze (vocals)
Arvid Kästel (piano, Rhodes, harmonium)
Erika Risinger (fiddle)
Carl-Johan Groth (drums)
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