Samantha Fish
Kill or be kind
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Muss man ein Album, wenn der entsprechende Act gerade massiv gehypet wird, mit satter Punktzahl bedenken? Natürlich nicht! Daher bleiben die Punkte am Ende dieser Review doch relativ bescheiden, zumindest wenn man sie als Echo auf die allgemeine Berichterstattung über Samantha Fish betrachtet. Möglicherweise überzeugt die junge Dame live einfach mehr, als auf Tonträger. Vielleicht schau ich mir das mal an, wenn sie im März in Berlin ist.
Samantha Fish reiht sich ein in die Phalanx der Blues-RockerInnen, die in den letzten Jahren die Kritiker zum Jubeln bringen. In meinen Ohren ist es gerade ihre Stimme, die das Mitjubeln schwer macht. Mal klingt sie klinisch steril („Kill or be kind“), mal quäkt sie („Fair-Weather“). Nur selten kommt sie wirklich rüber. Vor allem beim Rausschmeißer „You got it bad“ entwickelt sie die Röhre, die man sich durchgehend wünschen würde.
Überzeugen kann sie auch mit dem weich und soulig gesungenen „Try not to fall in Love with you” und dem flotten „Love your Lies“ mit seinen fetten Bläsersätzen. Beide Stücke könnte man sich – gerade auch wegen der Stimme – bei Blondie vorstellen.
Besondere Erwähnung verdient der völlig aus dem Rahmen fallende Opener. Der Tangle Eye Mix präsentiert das Stück in einem merkwürdig elektrisch verzerrtem Sound. Dazu past der massive Beat. Für orthodoxe Blueser dürfte das Stück ein Graus sein. In sich ist es aber durchaus stimmig.
Insgesamt ein nicht unsolides Album, das mich ohne die Vorschußlorbeeren nicht enttäuscht, aber auch dann nicht überschäumend begeistert hätte.
Norbert von Fransecky
Trackliste |
1 | Bulletproof (Tangle Eye Mix) | 5:19 |
2 |
Kill or be kind | 3:45 |
3 |
Love Letters | 3:39 |
4 |
Watch it die | 5:00 |
5 |
Try not to fall in Love with you | 4:05 |
6 |
Fair-Weather | 4:13 |
7 |
Love your Lies | 2:47 |
8 |
Dream Girl | 4:15 |
9 |
She don't live around here | 5:46 |
10 |
Dirty | 3:27 |
11 |
You got it bad | 3:22 |
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