Turbonegro
RockNRoll Machine
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Das letzte Turbonegro-Album hat auch schon wieder ein paar Jährchen auf dem Buckel. Bald schon sechs, um genau zu sein. Zeit also für was Neues aus dem Hause der Norweger. Sexual Harassment kam im Allgemeinen ja nicht so gut an wie alte Großtaten. Die Band spielte RockNRoll Machine als Reaktion darauf wohl ganz selbstbewusst ein nach dem Motto: „Uns doch egal, was ihr davon haltet, jetzt manchen wir erst recht, auf was wir Bock haben!“
Denn das Ding kommt ziemlich chromblitzend daher und hat nicht mehr so viel mit dem wilden Death-Punk von Apocalypse Dudes zu tun, welches ironischerweise auf den Tag genau 20 Jahre vorher erschien. Über weite Strecken ist RockNRoll Machine sogar ein ziemlich gewöhnliches Hardrock-Album. Da kann man Versatzstücke von Kiss heraushören oder schmierig glattgebügelten 80er-Jahre-Stoff. Klar, bei Turbonegro unterstellt man natürlich ein gesundes Maß an Ironie, wenn man das Album mit fetten, altmodischen Synthie-Sounds einleitet, wie beim ersten Teil der „Rock And Roll Suite“ geschehen.
Ob da aber auch der Teufel in Form von David Hasselhoff oder Survivor in den Details von Songs wie „Skinhead Rock & Roll“ oder der puren AOR-Nummer „John Carpenter Powder Ballad“ steckt? Man möchte das gerne für einen Witz halten. Ist es wohl auch. Auf jeden Fall klingen die Dinger definitiv überraschend und letztendlich ganz okay. Man möchte aber mehr. Mehr Rock, mehr Schmutz, mehr Anzüglichkeiten. Letztere gibt es natürlich auch. Rock ebenso. Aber am Schmutz mangelt es etwas. Die Songs klingen selbst in den wilden Momenten wie bei „On The Rag“ fast relativ zahm und glattgebügelt.
Schade, denn an sich finden sich durchaus ein paar recht lässige Songs auf der Platte. Das wie AC/DC im Discowahn klingende „RockNRoll Machine“ oder das cool swingende „Hot For Nietzsche“ zum Beispiel. Der Rest geht zwar leicht ins Ohr und sorgt irgendwie auch für Freude, ist aber auch recht bald wieder vergessen. Sehr schade. An sich ist das Ding nämlich ein recht solides bis gutes Rockalbum. Mehr aber auch nicht. Und das ist im Fall dieser Band schon enttäuschend!
Mario Karl
Trackliste |
1 | The Rock And Roll Suite Part I: Chrome Ozone Creation | 2:00 |
2 |
Part II: Well Hello | 1:54 |
3 |
Part III: RockNRoll Machine | 3:41 |
4 |
Hurry Up & Die | 3:27 |
5 |
Fist City | 3:19 |
6 |
Skinhead Rock & Roll | 4:19 |
7 |
Hot For Nietzsche | 5:32 |
8 |
On The Rag | 3:33 |
9 |
Let The Punishment Fit The Behind | 3:23 |
10 |
John Carpenter Powder Ballad | 4:28 |
11 |
Special Education | 3:25 |
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Besetzung |
Tony Sylvester (Gesang)
Euroboy (Gitarre)
Rune Rebellion (Gitarre)
Happy-Tom (Bass)
Tommy Manboy (Schlagzeug)
Crown Prince Haakon-Marius (Keyboards)
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