Robert Plant & The Sensational Space Shifters
Live At David Lynch's Festival Of Disruption
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Eine Live-DVD von Robert Plant und seinen Sensational Space Shifters – das ist doch mal eine tolle Sache! Eigentlich ja. Doch der ganz große abendfüllende Kracher ist sie leider nicht geworden. Aber das liegt nicht an dem ehemaligen Led-Zeppelin-Sänger und seiner Band.
Denn eigentlich ist sie auch etwas das Projekt des Kult-Regisseurs David Lynch. Plant trat im Oktober 2016 bei Lynchs „Festival Of Disruption“ auf. Das Festival hatte das ausdrückliche Ziel, Künstler mit „Erfahrung und Geheimnissen“ zu präsentieren. Die Gewinne kamen der David Lynch Foundation zu Gute, was auch für die Einnahmen dieser DVD gilt. Die Stiftung kümmert sich um die Einrichtung von Meditationsprogrammen in Schulen, vergibt Stipendien zum Erlernen der Transzendentalen Meditation und fördert ein auf Bewusstseinsbildung gegründetes Bildungs- und Erziehungswesen. Hier haben sich wohl zwei Brüder im Geiste getroffen.
Da es sich um einen Festivalauftritt handelt, ist das aufgezeichnete Konzert auch relativ kurz. Nur eine Stunde lang standen Robert Plant & The Sensational Space Shifters auf der Bühne. Aber diese hatte es ziemlich in sich! Damals war das Studioalbum Lullaby and… The Ceaseless Roar noch aktuell und man präsentierte auch ein paar Stücke daraus. Dazu ein paar Oldies von Led Zeppelin, die aber mal wieder komplett gegen den Strich gebürstet wurden. Gerade das mit Loops und nordafrikanischen Rhythmen angereicherte „Black Dog“ klang ungewohnt, passte sich aber wunderbar in das Set ein, in dem sich Blues mit nordafrikanischer Folklore und Desert-Sounds sowie Anflüge von Songwritertum und 70er-Stadion-Rock verschmolzen. Die Band und ihr Sänger waren in mächtiger Spiellaune und man verbreitete eine Magie, der man sich kaum entziehen kann. Eine berauschende Vorstellung zwischen Hypnose und hemmungslosem Abrocken. Sehr lebendig, kreativ und alles andere als verkrustet wirkender Classic Rock.
Besonders einnehmend sind die beiden Medleys aus „The Enchanter“ und „Rainbow“ sowie dem alten Blues-Standard „Hoochie Coochie Man“ und dem rabiat dargebotenem „Whole Lotta Love“. Als am Schluss das entspannte, sich eng ans Original klammernde „Going To California“ erklingt, möchte man gerne noch mehr. Hoffen wir mal, dass die nicht die letzten Liveaufnahme von Robert Plant und seiner Band (die so viel mehr als eine einfache Begleitband ist!) sein wird.
Als Bonus liegen noch einige Interviewausschnitte mit David Lynch bei, die sich um die drei, das Festival bestimmende Themen drehen: Kreativität, Meditation und Musik. Das ist teilweise recht verschwurbelt, kann man sich aber mal anschauen. Es hat aber nicht wirklich was mit dem Hauptact zu tun. Aber es ist am Ende ja auch keine reine Robert-Plant-DVD.
Mario Karl
Trackliste |
1. Poor Howard
2. Turn It Up
3. Black Dog
4. Medley: The Enchanter / Rainbow
5. Babe, I’m Gonna Leave You
6. Little Maggie
7. Medley: Hoochie Coochie Man / Whole Lotta Love / Mona
8. Going To California
Bonus Features:
1. David Lynch on Creativity
2. David Lynch on Meditation
3. David Lynch on Music |
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Besetzung |
Robert Plant: Gesang
Billy Fuller: Bass, Background-Gesang
John Baggott: Keyboards, Loops, Perkussion, Background-Gesang
Justin Adams: Gitarren, Bendir, Mandoline, Tehardant, Background-Gesang
Dave Smith: Schlagzeug, Perkussion, Elektronik
Liam „Skin“ Tyson: Gitarren, Background-Gesang
Juldeh Camara: Ritti, Kologo, Bendir, Gesang
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