Charles Lloyd & Chico Hamilton
The Complete 1960-61 Sessions
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Es war ein Glücksgriff, eine Fügung oder was auch immer es war, das diese beiden Spitzenjazzmusiker zusammenführte, den am 15.März 1938 geborenen Saxofonisten/Flötisten Charles Lloyd und den am 21.September 1921 geborenen Schlagzeuger Chico Hamilton. (verstorben 25.November 2013)
Diese Kompilation auf zwei CDs enthält zum ersten Mal in einem einzigen Set die vollständigen Sessions der Jahre 1960 und 1961, mithin die die frühesten Kooperationen von Lloyd und Hamilton. Sie wurden 24 Bit digital remastert und enthalten ein umfangreiches 20-seitiges Booklet.
Die Songs erscheinen in chronologischer Reihenfolge und zum ersten Mal auf CD in ihren Stereo-Versionen. Ursprünglich erschienen sie auf den LPs “The Chico Hamilton Special“ (Columbia CL1619 / CS8419) und “Selections From 'Bye Bye Birdie' / 'Irma La Douce'“ (Columbia CL1590 / CS8390). Die beiden Stücke aus 1961, die noch nie auf CD erschienen waren, wurden ursprünglich auf der seltenen Kompilation LPs “Who's Who in the Swinging Sixties“ (Columbia CS8565) und “Jingle Bell Jazz“ (Columbia CS8693) veröffentlicht. Hinzu kommt die komplette Platte “Drumfusion“ (CD 2, #6-12), die allerdings, entgegen des Titels der Zusammenstellung, erst 1962 erschien.
Es ist eine absolute Freude, diesen beiden Spitzenmusikern und ihren Mitstreitern zuzuhören. Lloyd merkt man oft den Einfluss von John Coltrane an, besitzt jedoch einen eigenen ausgeprägten Stil, besonders dann, wenn er zur Flöte greift. Und mit diesen Aufnahmen ist es gelungen, ihn auf der Jazzbühne als exzellenten Musiker vorzustellen. Hamilton zählt für mich noch immer zu den faszinierendsten Schlagzeugern des Jazz‘. Mit seinem enorm federnden und durch die Becken akzentuiertes starkes Antreiben wirkt sein Spiel absolut tänzerisch, dynamisch, elegant und immer kreativ, und das in vielen feinen Nuancierungen.
Eine besondere Ausprägung erhält die Musik durch die Hinzunahme eines Cellisten, der zum Beispiel auf Stücken wie “Lady Bird“ oder “She’s Got The Lot“ der Stimmung eine kammermusikalische Ausrichtung gibt. Lieblinge des Schlagzeugers waren offensichtlich stets Gitarristen in der Band. In einer langen Reihe bekannter Solisten wie Jim Hall über Dennis Budimir hin zu Gábor Szabó und später Larry Coryell ist es hier der eher nicht so bekannte Harry Pope, der für diesen speziellen Sound zuständig war. Nur auf der Platte “Drumfusion“ ist es dann Gábor Szabó, der ihn ablöst. Diese Aufnahmen zählen im Übrigen zu den stärksten von Chico, sticht er doch ganz besonders mit seinem exzellenten Schlagzeugspiel hervor, und auch Lloyd zeigt klare Spuren der Entwicklung und glänzt durch brillante Soli, ebenso sind auch die übrigen Musiker an der hohen Qualität dieser Aufnahmen maßgeblich beteiligt. Die Musik ist sehr melodiebetont und scheint bereits in eine neue Richtung des Jazz zu weisen, ein wenig freier bereits, ohne den Boden des Free Jazz bereits betreten zu haben.
Wolfgang Giese
Trackliste |
CD 1:
1 Don't Get Lost (4:47)
2 Way Down (5:11)
3 New Rhumba (4:09)
4 Autumn Leaves (4:26)
5 Irma La Douce (3:57)
6 Our Language Of Love (3:50)
7 From A Prison Cell (4:07)
8 Lady Bird (3:48)
9 She's Got The Lot (3:01)
10 There Is Only One Paris For That (3:46)
11 Afternoon Of A Breeze (5:56)
12 I've Got A Lot Of Living To Do (5:51)
13 Baby, Talk To Me (3:10)
14 Trio (6:57)
CD2
1 Put On A Happy Face (2:45)
2 How Lovely To Be A Woman (3:59)
3 Kids! (2:40)
4 Winter Wonderland (5:27)
5 Brazil (5:23)
6 One For Joan (8:12)
7 Freedom Traveler (Parts I “Prayer” & II “Journey") (6:20)
8 Tales (5:02)
9 Homeward (6:04)
10 A Rose For Booker (7:59)
11 Transfusion (4:53)
12 One For Joan [Alt Tk] (2:43)
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Besetzung |
Charles Lloyd (alto sax & flute on all tracks)
Chico Hamilton (drums, on all tracks)
Nate Gershman (cello - CD1 & CD2, #1-5)
Harry Pope (guitar - CD1 & CD2, #1-5)
Bobby Haynes (bass - CD1 & CD2, #1-3)
Buddy Catlett (bass – CD2, #4, 5)
Garnett Brown (trombone – CD2, #6-12)
Gábor Szabó (guitar – CD2, #6-12)
Albert Stinson (bass – CD2, #6-12)
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