blues blosn
Da Weg
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Info |
Musikrichtung:
Bayerischer Mundart-Bluesrock
VÖ: 12.01.2018
(Focus / BSC Music / Rough Trade)
Gesamtspielzeit: 53:34
Internet:
http://www.bluesblosn.com
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Eine „Blosn“ ist im Altbairischen so etwas wie eine Clique oder einfach ein kleiner Haufen Leute, die sich gut verstehen. In dem Fall ein paar Herren, die es genießen zusammen den Blues zu spielen. Und das tun die Herren der blues blosn schon viele Jahre zusammen. Die drei Instrumentalisten hinter dem Kopf der Band – Sänger und Harp-Spieler Robert Hobmeier – spielten schon in der 1980 gegründeten Chicken Shit Blues Band. Als blues blosn ist man auch schon länger unterwegs und man brachte 1999 sein Debüt „S'Lebn und da Blues“ heraus. Da Weg ist die dritte Veröffentlichung des Quartetts.
Und die hat es durchaus in sich. Man schwört sehr auf den klassischen Chicago-Blues, öffnet sich aber immer wieder anderen Stilrichtungen dieser ehemaligen „schwarzen Musik“. Das alleine wäre aber nichts Besonderes. Heimatverbunden wie er ist, gibt Hobmeier seine Texte stets im niederbayerischen Dialekt zum besten. Worte kommen schließlich am besten rüber, wenn man so spricht, wie einem der Schnabel gewachsen ist.
Und das macht das Flair der Truppe aus. Mit Witz, Ironie und einer gesunden Portion Spott gibt es Songs über Alltägliches, das Musikerdasein, das nicht immer einfach, aber stets eine Art Sucht ist, deutliche Reminiszenzen an die Protestjugend der 70er und 80er Jahre und Kritik an Altersgenossen. Die Musiker sind mittlerweile alle um die 60 und gehören zur Generation der „Nach 68er“, lehnen sich deshalb aber nicht gemütlich im Schaukelstuhl zurück.
„Da Weg“ ist angenehm abwechslungsreich. Es wechseln sich schwungvolle mit gemütlichen Songs ab, die stets von guten Grooves leben, die mal härter angeschlagen werden, mal richtig schön geschmeidig vor sich hin treiben. Hobmeier kann sich auf seine Hintermannschaft verlassen, während er seine schnodderigen Texte singt und eine coole Blues-Harp spielt. Hin und wieder wird die blues blosn von einer Hammondorgel unterstützt und es entstehen besonders feine Nummern wie der balladeske Titeltrack und das etwas düster klingende „Spielsucht“. Richtig gut sind auch das fein altmodisch schlendernde „I dua me nimma owe“, das lässig groovende „Rhythmus & Blues“ oder das lustige „Polka“, bei dem eine Lanze für diese urige Musikrichtung gebrochen wird, die doch sowieso in so vielen Stilrichtungen „heimlich“ eine Renaissance feiert.
Zusammenfassend ist Da Weg eine recht angenehme Scheibe, die mal wieder zeigt, wie gut das Bairische und der Blues zusammenpassen.
P.S.: Wer kein Wort des Gesungenen nicht versteht, der sollte mal auf den Internetseiten der Band vorbeischauen. Dort gibt es die Texte der Band als hochdeutsche Übersetzungen
Mario Karl
Trackliste |
1 | Banal oder genial | 3:15 |
2 |
Rhythmus & Blues | 2:51 |
3 |
I dua me nimma owe | 3:44 |
4 |
Glei dabei | 3:28 |
5 |
Da Weg | 4:57 |
6 |
Spielsucht | 4:57 |
7 |
Feieram | 3:56 |
8 |
Es habd's uns aglong | 4:26 |
9 |
Work Song | 1:57 |
10 |
Laufpass | 3:15 |
11 |
Urinstinkt | 3:27 |
12 |
Stoffhaus | 3:42 |
13 |
Fauler Konpromiss | 2:44 |
14 |
So wie's me gfoid | 3:53 |
15 |
Polka | 3:24 |
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Besetzung |
Armin Weinzierl (Gitarre)
Robert Hobmeier (Gesang, Mundharmonika)
Johann Wimmer (Schlagzeug, Hintergrundgesang)
Georg Eggerbauer (Bass)
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