Thee Silver Mt. Zion Memorial Orchestra
Fuck Off Get Free We Pour Light On Everything
|
|
Info |
Musikrichtung:
Post-/Experimental-Rock
VÖ: 17.01.2014
(Constellation Records / Cargo)
Gesamtspielzeit: 49:14
Internet:
http://www.tra-la-la-band.com
|
|
|
Ähnlich überraschend wie Godspeed You! Black Emperor meldet sich nun auch deren Ableger Thee Silver Mt. Zion Memorial Orchestra zurück. Natürlich ist dort die Aufregung nicht ganz so groß, da man doch immer irgendwie präsent war. Aber doch liegt das letzte Album der Band (Kollaps Tradixionales) auch schon wieder vier Jahre zurück.
Auch auf Fuck off get free we pour light on everything zeigt das Kollektiv wieder, dass es nicht nur ein Faible für lange Albumtitel hat, sondern dass es ein zweites Mal in der reduzierten Fünfer-Konstellation funktioniert. Die ausladende, teils lärmende Gitarre von Efrim Menuck, die Geigen von Jessica Moss und Sophie Trudeau, der Rhythmus von Bassist Thierry Amar und Schlagzeuger David Payant, hin und wieder etwas Orgel und Mellotron sowie Gesang (der dieses Mal von allen Bandmitgliedern stammt, teils im Chor) - mehr Elemente braucht es dieses Mal nicht.
Trotz dieses vermeintlich einfachen Instrumentenparks erschaffen TMC abermals unkonventionelle, ausladende und auf positive Weise versponnene Klangkonstrukte, die sich ganz bewusst jeglicher Kategorisierung entziehen. Bereits die Eröffnung „Fuck off get free“ macht klar, dass man es ernst meint. Voller Inbrunst hämmert sich die Band durch flirrende Noise-Flächen, was an die kraftvollen Stücke des Vorgängers erinnert - wer dazu bereit ist, findet sich recht schnell in einem mitreißenden Psychedelic-Strudel wieder. „Take away these early grave blues“ treibt das Ganze noch mehr voran. Trotzdem geht der neueste Streich mehr in die Fläche, was vor allem „Austerity Blues“ - wohl das Herzstück der Platte - deutlich macht. Die Euphorie die hier mit Studio geherrscht haben muss, ist regelrecht greifbar. „We make a lot of noise, because we love each other“ heißt es ganz am Anfang der Platte. Hier glaubt man zu verstehen, was dies bedeutet.
Bei „What we loved was not enough“ weicht diese Intensität einem durch die Streicher erzeugten Wohlklang, bevor man immer mehr den Eindruck gewinnt, moderner Kammermusik im Postrock-Gewand zu lauschen. Von einem anderen Schlag sind dagegen das kurze „Little ones run“ und der Abschluss „Rains thru the roof at the grande ballroom“, die einen mehr nebligen, mystisch angehauchten Ansatz verfolgen.
Freunde von Thee Silver Mt. Zion Memorial Orchestra dürfen auch hier wieder beherzt zugreifen. Auch alle anderen aufgeschlossenen Musikhörer sollten der Gruppe mal eine Chance geben. Es lohnt sich!
Mario Karl
Trackliste |
1 | Fuck Off Get Free (For The Island Of Montreal) | 10:22 |
2 |
Austerity Blues | 14:17 |
3 |
Take Away These Early Grave Blues | 6:47 |
4 |
Little Ones Run | 2:29 |
5 |
What We Loved Was Not Enough | 11:22 |
6 |
Rains Thru The Roof At The Grande Ballroom | 3:57 |
|
|
|
|
|
Besetzung |
Thierry Amar (Kontrabass, E-Bass, Lamellophon, Gesang)
Efrim Manuel Menuck (Gitarre, Mellotron, Gesang)
Jessica Moss (Geige, Lamellophon, Gesang)
Sophie Trudeau (Geige, Lamellophon, Gesang)
David Payant (Schlagzeug, Orgel, Gesang)
|
|
|
|