Frantic Percussion Ensemble
Wheeled
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Wheeled nennt sich die neue CD der Formation Frantic Percussion Ensemble. Und der Name des Ensembles ist hier Programm, denn die sieben Spieler sind ganz offensichtlich fieberhaft und rasend auf der Suche nach neuen Grooves, Klängen und lassen den Zuhörer mit großer Spielfreude an dieser Suche teilhaben. Die noch jungen Percussionisten können dabei schon auf zahlreiche Erfahrungen und Erfolge verweisen. Uraufführungen und Kooperationen mit renommierten Künstlern und Komponisten wie Matthias Kaul, Gordon Kampe, Elbtonal Percussion oder 4-Mality unterstreichen die enorme Bandbreite, die das Frantic Percussion Ensemble abdecken kann.
Die CD Wheeled enthält 10 Titel und versammelt dabei Auftragswerke und Kompositionen von Komponisten wie John Cage, Arvo Pärt, Matthias Kaul oder Eric Griswold. Man sollte sich Zeit nehmen, um in den Klangkosmos, den das Frantic Percussion Ensemble dem Hörer hier eröffnet, ganz eintauchen zu können. Schon der Einstieg mit dem Werk "Concerto for Prepared Piano and Percussion, Part V" von Eric Griswold ist mehr als gelungen, schließlich ist die Vortragsbezeichnung 'frantic' Teil des Ensemblenamens. Ein weiterer Höhepunkt ist die Komposition "Wheeled – für fünf Fahrräder und perkussive Gerätschaften" von Matthias Kaul, nach der auch die CD benannt wurde. Mit einer Leichtigkeit entstehen hier Klänge, die in ihrer Choreographie von fast schon meditativen Abschnitten und rasend kakophonischen Höhepunkten den Hörer verstört und zugleich anregt.
Fast schon konventionell modern mutet dagegen "Teufelsleiter" von Daniel Brandt, Jan Brauer & Paul Frick in einem Arrangement von Jonathan Szegedi an. Mit einem polyrhythmischen Groove versehen ist das Stück fast schon technoartig tanzbar, mit an und abschwellenden Spannungsbögen ausgestattet, die den Unterschied zwischen der Komplexität und dem immanenten Minimalismus verschwimmen lassen. Und zum Abschluss gibt es noch "Da Pacem Domine" von Arvo Pärt. Man weiß ja, dass viele seiner Kompositionen für verschiedene Besetzungen bearbeitet wurden. Wie es allerdings Daniel Orthey gelungen ist, den Gehalt des Werkes auch für Percussion Ensemble zu erhalten ist schon erstaunlich. Dem Frantic Percussion Ensemble gelingt so eine faszinierende Interpretation dieser hochkontemplativen Musik.
Als Bonus gibt es von "Da Pacem Domine" wie auch von "Pling 4" - eine spannende Komposition von Axel Fries für Triangel solo - eine sogenannte Kopfton Version. Mit der Kopfton-Technologie erhält man beim Hören mit einem handelsüblichen Stereo-Kopfhörer einen räumlichen Eindruck. Man denkt, von den Musikern umgeben zu sein was bei beiden Stücken zu einem faszinierenden Klangerlebnis führt.
Wheeled ist für jeden interessierten Hörer anspruchsvoller Musik fast schon eine kleine Offenbarung. Erstaunlich wie es dem Frantic Percussion Ensemble mit minimalen Mitteln gelingt, den Kompositionen Leben einzuhauchen. Auf höchstem Niveau gelungen!
Ingo Andruschkewitsch
Trackliste |
1 | Concerto for Prepared Piano and Percussion, Part V (Eric Griswold) | 4:17 |
2 |
Bell Air (Matthias Kaul) | 9:49 |
3 |
Double Music (John Cage) | 7:08 |
4 |
Clapping Music Variations (Glenn Kotche) | 4:47 |
5 |
Pling 4 (Axel Fries) | 5:49 |
6 |
Dissolving Scenery (Benjamin Lang) | 5:39 |
7 |
Wheeled – für fünf Fahrräder und perkussive Gerätschaften (Matthias Kaul) | 13:12 |
8 |
tikS (Jonathan Szegedi) | 3:37 |
9 |
Teufelsleiter ( Daniel Brandt, Jan Brauer & Paul Frick / Arr.: J. Szegedi) | 6:30 |
10 |
Da Pacem Domine (Arvo Pärt / Arr.: D. Orthey) | 4:23 |
11 |
Pling 4 (Kopfton Version) | 5:51 |
12 |
Da Pacem Domine (Kopfton Version) | 4:15 |
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Besetzung |
Markus Behn
David Gutfleisch
Simon Gutfleisch
Gunnar Kötke
Arne Meyer
Daniel Orthey
Jonathan Szegedi
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