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Pontiak
Echo Ono
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Während die letztjährige EP Comecrudos ein relativ ruhiges Vergnügen war, geben Pontiak mit ihrem neuen Langdreher wieder mächtig Gas. Wobei „Lang“-dreher fast etwas übertrieben ist. Denn nach guten 33 Minuten jagt man sich selbst über die Ziellinie. Mit Echo Ono haben sich die drei Brüder ein höheres Ziel gesetzt: Statt einer einfachen Ansammlung an zusammen gepackten Songs sollte es dieses Mal ein richtig in sich geschlossenes Album sein - ein großes Gemälde, anstatt einer Diasammlung sozusagen. Wenn man so etwas hört, befürchtet man man gleich, es könnte ein schwülstiges Konzeptalbum in (schlimmster) 70er-Progrock-Tradition werden. Glücklicherweise ist das nicht der Fall. Die drei Herren geben sich zwar mit jeder Faser ihres Körpers ihrem Sound hin, doch hier klingt nichts überladen oder künstlich zusammen geklatscht. Am Ende sind es doch neuen einzelne, kraftvolle Songs - allerdings in einer Reihenfolge platziert, die einen tollen Fluss ergibt.
Dieser beginnt mit einer bis zum Anschlag verzerrten, fuzzigen Gitarre und einem wummernden Bass, bevor ein verschlepptes Schlagzeug den Rhythmus vorgibt und sich der leicht abwesende Gesang hinzugesellt. Das klingt ziemlich groovig und lässig, aber auch ein wenig unterkühlt. Dieses Rezept funktioniert auch noch die nächsten paar Songs, bevor man es mit „The expanding sky“ erstmals ein wenig ruhiger angehen lässt. Mit akustischer Gitarre bewaffnet und einem etwas schrägen Refrain, der klingt wie eine verdrogte Version Arcade Fire, entwickelt man seinen ganz eigenes Flair. Ähnlich funktionieren auch „Silver shadow“ mit seinen tröpfelnden Leads und leiser Orgenbegleitung und das etwas schleifendere „Stay out, what a sight“. „Royal colors“ packt dagegen wieder die Psych-Rock-Keule aus, bevor das Album mit fast schon kakophonischen Lärm endet.
Somit ist Echo Ono ein gut aufgestelltes Wechselbad der Gefühle zwischen psychedelischem Stoner Rock und stellenweise schon fast hippiehaften hellen Flecken. Die Konsequenz mit der Pontiak ihr Ding durchziehen hat tonnenweise Charme. Hier ist nichts geschönt und glatt gebügelt, sondern roh und direkt. Egal ob es die schweren Grooves oder die recht angenehmen Melodien sind. Wer eine Rockband hören möchte, die hemmungslos ihrem Spielwillen auslebt, ist hier richtig.
Mario Karl
Trackliste |
1 | Lions of least | 2:18 |
2 |
The north coast | 2:57 |
3 |
Left with lights | 3:46 |
4 |
Across the steppe | 3:27 |
5 |
The expanding sky | 3:35 |
6 |
Silver shadow | 3:35 |
7 |
Stay out, what a sight | 3:10 |
8 |
Royal colors | 4:03 |
9 |
Panoptica | 6:24 |
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Besetzung |
Van Carney (Gitarre, Gesang)
Lain Carney (Schlagzeug)
Jennings Carney (Bass, Keyboards)
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