Urteilt man nach der Besetzung hat man ein Kammerquartett vor sich, das sich um eine gitarrenlastige Folk-Kapelle ergänzt hat. Und das beschreibt auch schon recht gut die Mischung von Den femte Soster.
Das „String Quartet in a minor” spielt sich eher auf der klassischen Ebene ab. „Anno 1780" hat dabei einen elegischen Grundton, der durch dramatische Ansätze durchbrochen wird und von dunklen Streichern einen fast orientalischen Anstrich erhält. Das düstere Cello-Zwischenspiel bei „Swimming Child“ gibt sich dagegen recht modern.
Vor dem Streich-Quartett schlägt Harald Haugaard eher folkloristische Töne an. Lediglich das Cello versetzt bereits dem Opener einen klassischen Akzent. Im Folgenden geht es aber eher Rhythmus betont, tänzerisch und verspielt zur Sache.
Nach dem Quartett kommt die große Durstphase des Albums. Der recht kratzigen Polka „Polkdans“ folgt ein furchtbares Gequietsche namens „Dodens Vals“.
Danach ist die Folk-Welt wieder in Ordnung. Tänzerisch, beschwingt und am Ende mit Gesang geht Den femte Soster nach einer knappen Dreiviertelstunde ins Stil.
Auch wenn es ein paar fragwürdige Momenten gibt, bleibt am Ende der Eindruck eines ungewöhnlichen, aber gelungenen Crossovers zwischen Folk und Klassik.