Musik an sich


Reviews
John du Cann

The many Sides of 1967-1980


Info
Musikrichtung: 70s Rock

VÖ: 16.01.2012

(Angel Air / Fenn)

Gesamtspielzeit: 70:57


Die Beatles, die Byrds, die Beach Boys und eine Reihe anderer haben in der zweiten Hälfte der 60er dafür gesorgt, dass Pop-Musik eine ganz andere Tiefe bekam. Die Rock-Musik wurde aus der Taufe gehoben. Für viele Kritiker ist es mit der ganzen Pracht vorbei, als die Rockmusik in den 80er Jahren in der großen Kommerzialisierung banalisiert wurde.

Für Anhänger dieser These muss dieses Best of Album, das mehrere Betätigungsfelder von John du Cann durchläuft, eine regelrechte Offenbarung sein. Mit der Zeitspanne 1967 bis 1980 kratzt The many Sides zwar schon an der Kommerzzeit-Tür, stößt diese aber noch nicht auf. Maximal die vier letzten Stücke fallen zeitlich unter Verdacht. Alles andere stammt aus der „guten alten Zeit“.

Dabei scheinen Scheuklappen nicht das Ding von John du Cann gewesen zu sein. Das Album startet 1967 mit der Band Attack, einer Art Pop-Variante der Who mit leichtem Glam-Anstrich. Andromeda werden auf der einen Seite poppiger, können sich aber im Longtrack „Return to Sanity“ auch Jam-rockig austoben.

Atomic Rooster, wohl das bekannteste Outfit von John du Cann, werden viel grooviger. Stimmlich geht der Chef teilweise so hoch, dass man an King Diamond erinnert wird.

Bullet überführen diesen Groove dann in satten Hard Rock, der von John du Cann mit Hard Stuff dann wieder mit den Anfängen seiner Karriere verbunden wird. Insbesondere „Millioniare“ greift die Glam-Elemente von Attack auf und stellt so Parallelen zu Slade und den Sweet her.

Auf das Ende der 70er steuert John du Cann dann erst mal Solo zu und pflegt mit dem tollen „She’s my Woman“ die Rock’n’Roll Wurzeln, während die neue Inkarnation des Atomic Roster den Hard Rock leicht progressiv würzt.

Eine interessante Zeitreise durch eine musikalisch spannende Zeit an der Seite eines kreativen Musikers.

Lohnt sich!

In den kommenden beiden Ausgaben werden wir einen genaueren Blick auf die beiden Hard Stuff Alben werfen, die Ende letzten Jahres re-released worden sind.



Norbert von Fransecky



Trackliste
1The Attack - Magic in the Air (1967) 3:38
2 The Attack - Mr Pinnodmy's Dilemma (1967) 4:28
3 Andromeda - Too old (1969) 4:59
4 Andromeda - Return to Sanity (1969) 8:20
5 Atomic Rooster - Tomorrow Night (1971) 4:51
6 Atomic Rooster - Devils Answer (1971) 4:09
7 Atomic Rooster - Night Living (1971) 3:37
8 Bullet - The Soul that I had (1971) 5:37
9 Bullet - Fortunes told (1971) 3:30
10 Hard Stuff - Millionaire (1972) 5:50
11 Hard Stuff - Jay Time (1972) 2:48
12 Hard Stuff - Roll a Rocket (1973) 5:09
13 John du Cann - She's my Woman (1977) 2:29
14 John du Cann - Don't be a Dummy (1979) 3:06
15 Atomic Rooster - Don't lose your Mind (1980) 3:35
16 Atomic Rooster - They took Control of you (1980) 4:49
Besetzung

Andromeda
John du Cann (Git, Voc)
Mick Hawksworth (B, Voc)
Ian MacLane (Dr)

Attack
John du Cann (Git, Voc)
Richard Shirman (Voc)
Roger Deane (B)
Keith Hodge (Dr)

Atomic Rooster 1971
John du Cann (Git, Voc)
Vincent Crane (Keys)
Paul Hammond (Dr, Perc)

Atomic Rooster 1980
John du Cann (Git, Voc)
Vincent Crane (Keys)
Preston Heyman (Dr, Perc)

Bullet und Hard Stuff
John du Cann (Git, Voc)
John Gustafson (B, Voc)
Paul Hammond (Dr)

John du Cann
John du Cann (Git, Voc)
John McCoy (B)
Andy Bown (Keys)
Pete Kircher (Dr)


 << 
Zurück zur Review-Übersicht
 >>