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Die Contest-Gewinner Excuse me fire kommen mit ihrem Debüt-Album
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Reibung kann man hören - und im besten Fall macht sich das Musik zu nutze. Die ambitionierte junge Rockband Excuse me fire folgt ganz dieser Auffassung. Seit 2008 erspielten sich die vier Musiker eine immer größer werdende Fanbasis. Zusammen mit Münchner Indie Bands füllten sie auf Konzerten die Clubs der Stadt und des Umlands. Der stillsichere Alterna-Rock-Sound, mit Anleihen aus dem Post-Punk bis hin zum Industrial überzeugt ohne eindeutig fassbar zu sein. Weite Harmonien, treibende Rhythmik und wechselnde Stimmungen peitschen die Songs Richtung Hörer.
Die Texte projizieren menschliche Begierden und Hoffnungen mittels kräftiger Bilder auf nüchtern kalte Wände. Die Schicksalsschläge der Protagonisten in den Geschichten entladen sich schließlich auch auf der Bühne. Körperlichkeit, Aufopferung und Leidenschaft gebären sich dem Zuschauer bei einer Liveperformance von Excuse me fire. Die Band gibt alles. Und das kommt an. So wählte die Jury des Oberland Sternenlicht Bandwettbewerbs 2011 (Benjamin Schäfer - Los Burritos, Wolfgang Schmid - Passport, Wolfgang Zenk - Dozent und Leiter des MGI u.a.) Excuse me fire aus 47 Bewerbern zur Gewinnerband.
Glow and Flutter heißt das Debütalbum. Schon der Titel verrät das musikalische Konzept: Die Lieder leuchten grell, brennen auf der Haut, winden sich und sind doch oder gerade deshalb zu interessant, um beiseite geschoben zu werden.
„Her Eyes follow, like in the Years ago“ stellt der Song „Hearts on Oaks“ nüchtern und bitter fest. Es sind die nie enden wollenden Begierden, Wünsche und Hoffnungen, die das Album in kräftigen Bildern aufzeigt und auf harte Einsichten prallen lässt („Ashes and Debris so cold and clear, when the morning Dust slowly disappears”; aus „Vineta“). Das Resultat erscheint in den Farben der Tragik, Melancholie und Apathie. Der Sound der LP spiegelt die Geschichten wider. Getragen von weiten Harmonien begibt sich der Hörer auf argonautische Irrfahrt und erfährt sich in Freud’schen Ängsten.
Die Rhythmik folgt dem Plot. Sie treibt an, hält inne und überschlägt sich schließlich. Oft führt so ein Song durch mehrere Stimmungen hindurch. Dies alles geschieht im stillsicheren Alterna-Rock-Sound mit Anleihen aus dem Post-Punk, Indie bis Industrial. Das Album entscheidet sich gegen den Weg mundgerechter musikalischer Häppchen und steht abseits von angenehmer Arglosigkeit und Einfachheit. Glow and Flutter will gefühlt werden. Seine Ecken und Kanten wollen nicht abschrecken, sondern zur Empfindung anregen. Es scheint wie in der Liebe zu sein: die Härte des Verlusts erinnert an die Wärme der ersten Begegnung („Your Promise, my Hope, the spanish Castles we built and broke“; wiederum aus „Vineta“).
Glow and Flutter erscheint am 10. Februar 2012.
[BSC Music GmbH]
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