Dead Confederate packen alles was vermeintlich alternativ angehaucht ist in einen Topf und kochen daraus herrlich ungeniert ihr ganz eigenes Süppchen. So findet man hier eine deftige Portion Indie Rock der verdächtig nach späten 80ern/frühen 90ern klingt, einen Hauch Shoegaze-Verspultheit, gepaart mit einem Schlag Psychedelik und Classic Rock, zupackenden Garagenrock und ein wenig Alternative Country-Intensität á la 16 Horsepower. Und irgendwie scheint sich die Band gar nicht so sicher zu sein, wo sie am liebsten hin will. Denn kein Song klingt so richtig wie der nächste.
Und das ist, wenn man es mal ganz schubladenfrei betrachtet, gar nicht so verkehrt, wenn ein buntes und abwechslungsreiches Album wie Sugar dabei herauskommt. Da wird man zuerst von fuzzigen Gitarren und psychedelischen Keyboardsounds empfangen („In the dark“), während man im nächsten Moment auf angenehmste Weise von weichen Singer/Songwriter-artigen Klängen umspült wird („Run from the gun“). Im Gegensatz dazu gibt es dann wieder krachige Stücke wie das mitreißende „Quiet kid“. Dead Confederate lassen sich dabei meist von ihren eigenen Sounds treiben und spielen dabei selten so kurz auf den Punkt gebracht, wie beim rockigen „Mob scene“. Trotz manchmal etwas unorthodoxer Arrangements behält die Band immer den Song im Mittelpunkt und lässt sich auch von einem gastsolierenden J. Mascis (Dinosaur Jr.) nicht aus dem Konzept bringen („Giving it all away“).
Wirklich süß klingt Sugar trotz seines Titels glücklicherweise nicht. Dafür auf angenehme Weise leicht schräg und doch wunderbar melodisch. Ähnlich wie es auch Dinosaur Jr. immer geschafft haben. Das größte Manko der Scheibe ist eine kurze Spielzeit. Andererseits beugt das auf der anderen Seite unnötigen Leerlauf vor - das ist doch mal was. Das Ding hat was!