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Bruce Kulick
BK3
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Mein erster Gedanke, als ich das neue Soloalbum des langjährigen Kiss- und jetztigen Grand Funk Railroad-Gitarristen in die Finger bekam: Oh nein, nicht schon wieder ein CD voller selbstbeweihräucherischem Gitarrengew****e. Aber nein, das Gegenteil ist der Fall! Bruce Kulicks BK3 ist ein ganz traditionelles (Hard) Rock-Album voller knackiger Songs mit Gesang. Die meisten der Titel sind sogar ziemlich gutes Futter. Bereits der Opener „Fate“ präsentiert sich als harter und moderner Hard Rocker mit tiefen Gitarren und jede Menge Power. Schade, dass der Gesang des 1953 geborenen Gitarristen nicht ganz mit dem Rest mithalten kann.
Deswegen hat er wohl auch einige alte Freunde und Weggefährten ins Studio eingeladen, die das Mikro mit ihm teilen. Zum Beispiel seinen Union-Kollegen John Corabi (auch ex-Mötley Crüe), der beim etwas ruhigeren und melancholischen „Friend of mine“ wieder mal eine tolle Leistung abliefert. Auch Kiss-Schlabberzunge Gene Simmons darf natürlich nicht fehlen. Sein Song „Ain’t gonna die“ besitzt im Refrain eine leichte Audioslave-Note. Bruce Kulick ist also voll im Hier und Heute zu Hause. Deswegen gibt er auch dem Nachwuchs eine Chance, auch wenn dieser ebenso auf den Nachnamen Simmons hört. Beim lässig groovenden „Hand of the king“ ist Genes Sohn Nick zu hören, der mit seiner rauchigen Stimme eine echte Überraschung ist.
Eher weniger überraschend ist dagegen, dass sich Kulick und Steve Lukather bei ihrem gemeinsamen Stelldichein „Between the lines“ ein heißes Gitarrenduell liefen, das mit seinem funkigen Einschlag aber auch für Normalsterbliche genießbar bleibt. Und was gibt es zum Auftauchen von Edguys Tobias Sammet und Eric Singer (Kiss, Alice Cooper) zu sagen? Der Fuldaer singt halt wie immer und macht bei „I’m the animal“ einen auf dicke Hose, wenn auch nicht schlecht. Wild gerockt wird auf BK3 allerdings nicht durchgehend. Es haben sich auch einige ruhige Momente eingeschlichen, die so uramerikanisch wie nur möglich klingen, da Bruces Stimme in diesen Lagen ein wenig an einen Countrysänger erinnert („Life“, „I’ll survive“). Dafür bringt der US-Songwriter Doug Fieger (The Knack) auch ein wenig Pop ins Spiel („Dirty girl“).
Man sieht also, BK3 ist ein zeitgemäßes und abwechslungsreiches Rockalbum geworden, das über weite Strecken Spaß macht und musikalisch gut in Szene gesetzt wurde - zwar kein Meilenstein, aber wirklich nett!
Mario Karl
Trackliste |
1 | Fate | 3:31 |
2 |
Ain’t Gonna Die (featuring Gene Simmons) | 4:11 |
3 |
Friend of Mine (featuring John Corabi) | 4:09 |
4 |
Hand of the King (featuring Nick Simmons) | 4:55 |
5 |
I’ll Survive | 4:48 |
6 |
Dirty Girl (featuring Doug Fieger) | 3:59 |
7 |
Final Mile | 4:14 |
8 |
I'm The Animal (featuring Tobias Sammet and Eric Singer) | 4:42 |
9 |
And I Know | 3:17 |
10 |
Between The Lines (featuring Steve Lukather) | 3:54 |
11 |
Life | 4:32 |
12 |
Skydome (from the BK CD Audiodog) (Bonus track) | 5:19 |
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