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Three5human
A Swig from the Acid Bottle
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Wenn mich mein fundiertes Halbwissen nicht täuscht, sind drei Fünftel der Menschheit Farbige. Vielleicht spielt der etwas seltsame Bandname von Three5human darauf an. Die ersten drei Stücke lassen an ein ganz anderes Verhältnis denken – nämlich die Anzahl von schwarzen Musikern in Metal-Bands. Da hat sich die Situation in den letzten Jahren zum Glück deutlich gebessert. Als Mothers Finest in den 70ern aber als überwiegend schwarze Band, „weißen Metal“ mit schwarzem Funk gekreuzt haben, hat es – vor allem in der schwarzen Community – mächtig viel Kopfschütteln gegeben. Nichtsdestotrotz haben Mothers Finest Musikgeschichte geschrieben und mit ihrem 78er Live-Album einen grandiosen Klassiker abgeliefert.
A Swig from the Acid Bottle kann zwar nicht an die Power dieses Live-Albums heranreichen, aber das konnten auch Mothers Finest mit ihren Studioalben nicht – und mit denen halten Three5human drei Tracks lang verdammt gut mit. Highlight ist dabei das stampfende „Come alive“, stil prägend nicht zuletzt Trina Maedes kraftvolle Stimme, die hier zu Beginn des Albums immer wieder an Joyce Kennedy erinnert. „Baby Eyes“ stellt dann auch noch vom Titel her die Beziehung zum Mothers Finest-Klassiker „Baby Love“ her, während die Gitarrenriffs eher zu UFOs „Rock Bottom“ schielen.
Dann kommt ganz was anderes. Ruhig, weich ohne jegliche Metal- oder Hard Rock-Anteile gehört „Perfect Dream“ in die Rocklady-, oder sogar Songwriter-Rubrik. Das geile Stevie Wonder-Cover “Front Line” und das nachfolgende „Blood on the Ground“ greifen dann wieder auf die Anfänge zurück, die dann aber fast völlig in der Schublade verschwinden und nur bei „The Ones“ noch mal kurz hervor geholt werden. Es gibt einen deutlichen Stilwechsel. Jetzt stehen neben Aerosmith zwei weitere weiblich gefrontete Bands im Raum, beide aus dem Raum Hamburg, beide mit Inga Rumpf am Mikro. Three5human werden zur vom Blues befreiten und Hard Rockig aufgeladenen Version von Frumpy und Atlantis. Dabei - und auch das stellt eine Nähe zu Aerosmith her - versucht man vor allem mit kraftvollen Balladen zu punkten. Das gelingt zwar nicht so grandios, wie in der Funk-metallischen ersten Halbzeit, aber doch so überzeugend, dass das Punktekonto darunter nicht gravierend leiden muss.
Norbert von Fransecky
Trackliste |
1 | Genocidal Youth | 3:58 |
2 | Come alive | 4:00 |
3 | Baby Eyes | 3:23 |
4 | Perfect Dream | 3:57 |
5 | Front Line | 3:36 |
6 | Blood on the Ground | 3:12 |
7 | Disco Ragdoll | 4:28 |
8 | Jenny | 3:34 |
9 | Walkin' Papers | 3:50 |
10 | The Ones | 3:43 |
11 | Corporate Killers | 5:00 |
12 | Center | 3:23 |
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Besetzung |
Trina Maede (Lead Voc) Tomi Martin (Git, Voc)
Tree Gilbert (B) Joey Willimas (Dr)
Gäste: Amy Ray (Add. Voc <1>) Emily Saliers (Add. Voc <7>) Nigel Dupree (Add. Voc <6>) Don Tart (Add. Voc <6>)
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