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Centenaire

Centenaire


Info
Musikrichtung: Art Pop

VÖ: 02.10.2007

(Chiefinspector / MP Media)

Gesamtspielzeit: 49:19

Internet:

http://www.myspace.com/centenaire
http://www.centenaire.net


Die französischen Centenaire formten sich 2006 aus vier bereits in verschiedenen Sparten aktiven Musiker. Nun haben diese Instrumentalisten zusammen cirka 12 Monate an den vierzehn Songs ihres namenlosen Debüts gearbeitet und schon die eingesetzten Instrumente lassen aufhorchen und ein spannendes, ein anderes Album erwarten. Gitarren. Schlagzeug, dann aber vor allem eine recht alt klingende Orgel, seltene Perkussionen, sowie Violinencello, Klarinette und noch andere in der Pop- und Rockmusik eher selten benutzte Instrumente werden verwendet und lassen an späte Talk Talk, Soft Machine und Nick Drake denken, und dies ist auch gar nicht so verkehrt. Da es, wie erwähnt, bis auf wenige Ausnahmen akustisch zugeht, ist in meinen Ohren besonders das bisher einzige Album von Mark Hollies von 1998 eine gute Referenz. Allerdings geht es bei Centenaire doch oftmals (aber nicht immer) etwas voluminöser und auch schneller zu. Insgesamt ist Centenaire aber natürlich trotzdem ein ruhiges Album. Der Opener "Norway" mit seinen schleppenden Perkussionen und Schlagzeugfiguren und dazu die traurig und schaurig schön quietschende Orgel. In "The Dress" kommen dann eher die Blasinstrumente zu tragen und auch hierzu als Unterstützung diese sanft scheppernden Perkussionen. Die hinzukommenden Gitarrenfiguren perlen herrlich um dieses fragile Soundgebilde. Und fragil ist ein wichtiges Stichwort, denn auch wenn es wie in "Heavy for everyone" schon fast ein wenig kakophonisch und für Centenaire sehr schnell zur Sache geht, die Musik der Franzosen ist immer fragil, sanft und von betörenden, aber nicht immer auf Anhieb erkennbaren Melodien geprägt.

Hinzu kommt der zumeist mehrstimmige, sich aber nie in den Vordergrund drängende Gesang, der quasi als zusätzliches Instrument fungiert. Dass die Band auch fast fröhlich beschwingt sein kann, beweist sie zum Beispiel in "Riverside", welches diesmal von zwei akustischen Gitarren (eine als Rhythmus und eine als Sologitarre) bestimmt wird. Andere Bands hätten dieses von schöner Melodie und tollem Gesang geprägte Stück sicherlich durch Einsatz etlicher Elektronik und anderer Instrumente zu einem großen Popsong gemacht, doch würde es dann seinen Charakter völlig verlieren und eben in dieser sehr abgespeckten Produktion gewinnt das Stück an Eindringlichkeit. Mit dem abschließenden Strong fassen Centenaire dann noch mal alles zusammen und bieten mit eindringlichen Gitarren, beschwörenden Perkussionen und einer richtig schön quietschenden Orgel zum Abschluss einen richtig feinen akustischen Psychedelic Pop Song, der einen dazu animiert, direkt wieder auf Start zu drücken und die Band im Auge zu behalten.

Centenaire legen ein unglaublich starkes und mutiges Debüt vor, das auch gut in die jetzige Jahreszeit passt und dem Hörer eine gute Stunde wunderbarer Musik für das eigene Kopfkino beschert.



Wolfgang Kabsch



Trackliste
1Norway 3:51
2Le Retour 3:40
3Castle3:33
4Take me Home2:59
5Swan 6:00
6The Day Before 3:33
7Bugatti 3:36
8Heavy for everyone3:34
9The Dress 3:10
10Masquerade2:15
11Riverside2:30
12Ending Fast3:01
13You 2:53
14Strong 4:44
Besetzung

Stéphane Laporte : Schlagzeug, Perkussion, Chorgesang, Metalophon, Orgel
Damien Mingus : Charango, Gesang, Perkussions, Metalofon, Orgel, Melodika
Orval Carlos Sibelius : Gitarren , Gesang
Aurélien Potier : Violinencelloe, Klarinette, Chor, Metalophon, Orgel


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