Erlebach, Ph. H. (Rémy)
Kantaten
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Info |
Musikrichtung:
Barock
VÖ: 08.12.2007
cpo / jpc (2 CD, DDD (AD: 2007) / Best.nr. 777 346-2)
Gesamtspielzeit: 102:49
Internet:
cpo
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BRANDOPFER
Dass Philipp Heinrich Erlebach (1657-1714) lange Jahre und Jahrhunderte in Vergessenheit geraten war, liegt nicht an der Qualität seiner Musik, sondern an dem unglücklichen Umstand, dass der Bestand seiner Kompositionen schon 1735 beim Brand des Rudolfstädter Schlosses, wo Erlebach mehr als drei Jahrzehnte als Hofkapellmeister tätig gewesen war, fast vollständig vernichtet wurde. Überliefert sind daher nur Kompositionen, die damals andernorts in Abschriften vorhanden waren. Erlebachs Kantaten erweisen sich als Fortentwicklung der Geistliche Konzerte, wie sie seit der Zeit Heinrich Schütz´ in Deutschland in Mode waren. Diese Ausrichtung überrascht insoweit, als Erlebachs Instrumentalwerke eher an französischen Vorbildern orientiert sind. Sein Kantatenstil ist geprägt von dem Bemühen um Textverständlichkeit und eine eher zurückhaltende Affektzeichnung bzw. Textausdeutung. In den Kantaten zu den Festtagen kommt dabei ein mehr oder weniger umfangreiches Instrumentarium (u.a. auch mit Oboe, Harfe und Chitarrone) zum Einsatz, das Erlebach erstaunlich differenziert handhabt. Schlichter und in liedhafter Mehrstrophigkeit gehalten sind hingegen die Kantaten aus der Sammlung "Gottes geheiligte Sing-Stunde" ("Unruhige Gedanken" und "Betrübtes Herz").
Mit dieser Produktion ist es nun endlich möglich, einen Eindruck von der Qualität und Vielfalt dieses Kantatenschaffens zu bekommen. Besonders zu loben ist dabei das Spiel des Orchesters Les Amis de Philippe unter Ludger Rémy, welches durchweg akzentuiert, aber dennoch mit tänzerischer Geschmeidigkeit zu Werke geht und immer wieder instrumentale Glanzlichter aufleuchten lässt. Bei den Vokalsolisten vermögen vor allem Dorothee Mields, mit ihrer angenehm samtig timbrierten Sopranstimme, und Matthias Vieweg zu imponieren, der in der Bass-Partie engagiert und ausdrucksstark agiert. Zu eindimensional im Ausdruck und mit zu großer Zurückhaltung versieht hingegen der Tenor Andreas Post seine Aufgabe, was sich vor allem in den Arienstrophen der Kantate "Unruhige Gedanken, stellt alles Sorgen ein" ungünstig bemerkbar macht. Alexander Schneiders Vortrag ist zwar klangschön, aber leicht gedämpft, worunter bisweilen auch die so wichtige Textverständlichkeit leidet.
Ungeachtet dieser kleinen Einschränkungen eine erfreuliche, spannende Repertoirebereicherung, die zudem von einem vorbildlich umfangreichen und informativen Booklet begleitet wird.
Sven Kerkhoff
Trackliste |
CD 1 1-4 Ich will euch wiedersehen 10:10 5-10 Siehe, um Trost war mir sehr bange 13:11 11-13 Held, du hast den Feind gebunden 08:19 14-17 Unruhige Gedanken,stellt alles Sorgen ein 11:56 18-21 Die Liebe Gottes ist ausgegossen 12:33
CD 2 1-7 Wer sind diese mit weißen Kleidern angetan 09:38 8-11 Betrübtes Herz, erfreue dich 12:13 12-19 Ach dass ich Wassers genug hätte 14:24 20-21 Fürchtet euch nicht: Siehe ich verkünde große Freude 10:25 |
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Besetzung |
Dorothee Mields, Margaret C. Hunter - Sopran Alexander Schneider - Altus Andreas Post - Tenor Matthias Vieweg - Bass
Les Amis de Philippe
Ltg. Ludger Rémy
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