Beethoven, L. v. – Hummel, J. N. (Staier – Sepec - Queyras)
Klaviertrios
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Info |
Musikrichtung:
Klassik Kammermusik
VÖ: 16.11.2007
harmonia mundi / harmonia mundi CD (AD DDD 2006) / Best. Nr. HMC 901955
Gesamtspielzeit: 70:19
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AUS DER PIANISTISCHEN TRICKKISTE
Herzhaft und muskulös, aber mit ausgezeichnetem Sinn für Empfindung, Atmosphäre und Humor – so klingen die Klaviertrios Ludwig van Beethovens und Johann Nepomuk Hummels unter den Händen von Andreas Staier (Fortepiano), Daniel Sepec (Violine) und Jean-Guihen Queyras (Cello). Und dies trotz des ansonsten eher für seine „Zartheit“ bekannten historischen Instrumentariums. Aber spielt das hier wirklich eine Rolle? Kein Ton leiert, nichts wirkt zirpend oder in der Intonation verwaschen, vor allem das Fortepiano glänzt durch einen pointierten Beitrag mit saftigen Pfundnoten in den Bässen und silberhellen Arpeggios im hohen Register. Mit den darmbesaiteten Streichern ergeben sich pikante Klangfarben, die durch das gestenreiche, aber nicht überspitzte Spiel ins beste Licht gerückt werden.
So wirbt gleich zu Beginn das Trio Nr. 3 aus Beethovens noch jugendlichem Opus 1 für die Qualitäten des Komponisten. Bemerkenswert sind z. B. die Ausdrucksbreite, die in den vier Sätzen entfaltet wird oder das perfekte Timing bei den überraschenden Wendungen. Das berühmte Geistertrio op. 70 Nr. 1 dürfte man so schnell nicht derart elektrisierend zu hören bekommen. Mit einem beherzten Sprung ins Allegro vivace con brio beginnen die Interpreten einen rasanten Ritt durch den dichten, temporeichen Satz, bei dem sie durch gekonnt inszenierte Momente des Innehaltens die Spannung immer mehr steigern. Magischer Angelpunkt ist der langsame 2. Satz, dessen gedämpfte Chromatik eine geisterhafte Stimmung erzeugt, die irgendwie besser ins 20. denn ins 19. Jahrhundert passt. Die Spannung entlädt sich in einem witzigen Presto voller Fallstricke und Knoten. Auch wenn Hummel trotz virtuoser Fähigkeiten im Vergleich zu Beethoven eher als Routinier erscheint, bereitet sein Trio Nr. 4, op. 65 aufgrund der interpretatorischen Qualitäten doch uneingeschränktes Vergnügen. Im espritvollen finalen Rondo erreicht der Komponist sogar den Humorpegel Beethovens. Was Staier überdies bei den Schlusstönen aus seiner fortepianistischen Trickkiste herausholt, soll hier nicht verraten werden …
Georg Henkel
Trackliste |
01-04 Beethoven, Klaviertrio op 1, Nr. 3 05-07 Beethoven, Klaviertrio op 70, Nr. 1 08-10 Hummel, Klaviertrio op 65, Nr. 4 |
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Besetzung |
Andreas Staier, Fortepiano Daniel Sepec, Violine Jean-Guihen Queyras, Cello
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