Wer ernsthaft ein Album mit dem irrwitzigen Titel Massenvernichtungsaffen veröffentlicht muss entweder kompletten Humbug fabrizieren oder ein echter Garant für Kreativität sein. Den Asphaltliteraten kann man erfreulicher Weise letzteres Prädikat attestieren - geistreiche, aggressive Texte, manches Mal mit doppeltem Boden, und eine für einen Underground Act erstaunlich hohe Produktionsqualität sprechen für sich.
Veröffentlicht wird Massenvernichtungsaffen übrigens von der Internetplattform Babylon's Finest, die sich in naher Zukunft als vollwertiges Label etablieren will. Entsprechende Aufbruchstimmung demonstriert der Untertitel Babylon's Finest Vol. I, der weitere Veröffentlichungen einer apokalyptisch angehauchten Streetalbumreihe des Labels einleitet.
Stilistisch erscheinen die Asphaltliteraten - mit immerhin sieben Musikern sicherlich nicht die unflexibelste Crew - erstaunlich autark. Wer unbedingt vergleichen möchte kommt vielleicht am ehesten in die Nähe der Firma, allerdings ohne die experimentellen Ausflüge in chorale Gefilde und das besondere Händchen für Balladen.
Wer die Möglichkeit zum Probehören hat, dem empfehle ich das schnelle, aggressive "Televisionen" und das sehr elektronische "Eintausend Mark" - zwei Titel, die auch sehr schön die stilistische Breite der Band wiedergeben.