65daysofstatic
One Time For All Time
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Wenn die deutsche Rechtsprechung doch nur ein wenig liberaler wäre, würde ich nicht zögern und Monotreme Records heiraten. Was sie uns nach den letztern Schmankerln nun mit dem neuen 65daysofstatic-Album auf die Plattenteller rieseln lassen ist die blanke Freude. Man hat schon lange nicht mehr Postrock dieser Güteklasse in den Neuigkeiten-Regalen gefunden.
Postrocksongs dürfen 2006 auch ruhig Popsonglänge haben, ohne dabei an Intensität zu verlieren. Auch das Noisecrescendo darf gerne von Drum'n'Bass und glühenden Festplatten zersägt werden. 65daysofstatic zeigen, dass 2006 alles verwendet werden darf, solange es hilft, Musik zu einer Tonsprache werden zu lassen. Außer Gesang eben, versteht sich.
Es ist erfrischend, mit welcher Spielwut die Briten sich durch die 37 Minuten galoppieren, noisen, spazieren, traumtänzeln und ärgern. One Time For All Time ist nicht gewollt oder konstruiert Prog, sondern schlichtweg eine wundervolle Collage aus einzigartigen Ideen. Ideen, die verwoben sind mit umwerfendem Melodiegefühl. 65daysofstatic ist kein Akademikerfest, kein Debattierklub, das sind vier Jungs, die sich mit ihren Freunden in einen Van werfen, um möglichst jeden Abend zu versuchen, so intensiv zu spielen, wie es nur geht. Und genau auf diesen Reisen sind auch die Ideen und Songs entstanden, die nun One Time For All Time zum Meisterwerk werden lassen.
Mit diesem Album lösen sich 65daysofstatic ganz im Gegensatz zu anderen zeitgenössischen Instruentalcombos überwältigend von den Postrock-Urvätern und Drone-Veteranen. Da steckt jede Menge Herz und Kopf dahinter, Freunde!
Kevin Kirchenbauer
Trackliste |
1 | Drove Through Ghosts To Get Here |
2 | Await Rescue |
3 | 23kid |
4 | Welcome To The Timers |
5 | Mean Low Water |
6 | Climbing On Roofs (Desperate Edit) |
7 | The Big Afraid |
8 | 65 Doesn't Understand You |
9 | Radio Protector |
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