Riverside
Out of myself
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Was fällt einem schon groß zu Polen ein, wenn man an Rock-Musik denkt? Die Metzel-Metaller von Vader vielleicht, die dem Vorurteil Vorschub leisten, dass östlich der Oder eh alles kaputt ist und außer einer in „Kunst“ verpackten von permanentem Gesaufe getränkten Destruktivität nichts Kreatives entstehen kann.
Damit ist jetzt Schluss. Riverside haben zwar auch einen düsteren Touch, katapultieren die Neu-EUler aber ohne Anlauf im ersten Versuch an die Spitze der europäischen Progressive-Liga. Und da möchte ich keinen Widerspruch hören.
Mit einem sehr ruhigen, aber ungeheuer kraftvollen Longtrack legen die Polen los. Die Gitarren, die an Pink Floyd erinnern, treiben das Stück sanft voran. Im Hintergrund baut sich eine sphärische Atmosphäre auf, die von Eloy stammen könnte, vielleicht auch von neueren Marillion, aber wesentlich emotionaler und kraftvoller ist, als die Neo-Proggies. Ohne aufgesetzte Breaks steigert sich “The same River“ (welch passender Titel) zu mitreißenden Höhepunkten und lässt eine Stärke erkennen, die für diese Band typisch zu sein scheint. Jede Note, jede Steigerung ist absolut schlüssig. Obwohl Riverside keinen Moment der Langweile aufkommen lassen und es ihnen immer wieder gelingt zu überraschen, hat man nach jeder Wendung das Gefühl, dass es gar nicht anders hätte kommen können.
“I believe” gehört zu den ruhigeren Tracks des Longplayers, ist melancholisch, aber nicht traurig und erinnert uns daran, dass die alten Chart-Könige A-Ha alles andere als 08/15-Pop-Geddudel waren. Das tut im weiteren Verlauf “In two Minds“ noch einmal. Dort werden die Prog-Debütanten aber noch etwas düsterer und jammern stimmlich etwas in Richtung Chris Isaac.
Zu Ende hin schlägt man den Bogen wieder zurück zu dem erhebenden Gitarrensound von Pink Floyd (“The Curtain falls“,um dann auf die ganz ruhige Art auch Tiamat noch die Referenz zu erweisen (“Ok“).
Gehört in jede Prog-Sammlung!
Norbert von Fransecky
Trackliste |
1 | The same River | 12:02 |
2 | Out of myself | 3:44 |
3 | I believe | 4:15 |
4 | Reality Dream | 6:15 |
5 | Loose Heart | 4:51 |
6 | Reality Dream II | 4:45 |
7 | In two Minds | 4:39 |
8 | The Curtain falls | 7:59 |
9 | Ok | 4:47 |
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Besetzung |
Mariusz Duda (Voc, B, Acc. Git) Piotr Grudzinski (Git) Piotr Kozieradzki (Dr) Jacek Melnicki (Keys)
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