Beaumont, Maite
Dolce mio ben
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Info |
Musikrichtung:
Recital / Barock
VÖ: 01.11.2004
Berlin Classics / edel CLASSICS (CD, DDD (AD: 2004) / Best.Nr. 0017702BC)
Gesamtspielzeit: 66:51
Internet:
edel Classics
Lautten Compagney
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VIELVERSPRECHEND
Ein Recital-Album mit italienischen Kantaten und Arien des 17. und 18. Jahrhunderts läßt zunächst kaum eine Überraschung erwarten. Zu groß ist die Zahl derer, die sich derzeit an diesem Repertoire versuchen und ein bißchen countertenorgeschädigt sind wir Hörer insoweit mittlerweile auch. Nur allzu häufig wird die Musik mittelmäßiger Komponisten in wenig differenzierter Weise mit viel virtuosem Schnickschnack hintereinander gereiht. Jedoch - es geht auch anders: Die junge spanische Mezzosopranistin Maite Beaumont, derzeit an der Hamburger Staatsoper engagiert, legt eine CD vor, die aufhorchen läßt. Zunächst einmal ist hier geschickt auf weitgehend unbekanntes Material zurückgegriffen und dabei ein schlüsiges Auswahlkonzept gewählt worden. Es wird nämlich nicht nur eine Sängerin vorgestellt, sondern auch eine hochinteressante Musiksammlung. Die Werke entstammen sämtlich den Bibliotheksbeständen der ehemaligen Hofmusik in Sondershausen, wo der Fürst um 1700 die damals populärsten Stücke der italienischen Schule für kleine Besetzungen sammeln ließ. Ein buntes Sammelsurium, eine Hitparade aus alter Zeit ist so entstanden, in welchem Berühmtheiten wie Francesco Gapsarini oder Francesco Conti neben weitgehend vergessenen Kollegen wie Ruggiero Fedeli zu finden sind. Dramatisches steht neben lyrischem, geschickte Affektzeichnung neben vordergründiger Verzierungskunst. Und natürlich geht es wie immer um Liebe und Eifersucht. Die CD reiht die Kompositionen nach der Art eines fiktiven höfischen Unterhaltungsprogramms aneinander, unterbrochen von kurzen Instrumentalstücken.
Den Abwechslungsreichtum, den die Auswahl bietet, potenziert Maite Beaumont noch um ein vielfaches, verfügt sie doch über eine extrem farb- und nuancenreiche Stimmpalette, wie sie nur selten zu finden ist. So meistert sie nicht allein die technischen Schwierigkeiten des Repertoires bravourös, sondern verleiht jedem Gesangsstück mit dramatischem Gespür auch eine ganz individuelle Prägung und ein gutes Maß an Binnenspannung. Gerade noch schmerzlich schön geklagt, läßt sie im nächsten Moment zornige Eifersucht aufblitzen und schlägt sogleich wieder versöhnliche Töne an. Ihre dunkle Stimmfärbung, ihre aboslut reine Intonation schmeicheln dabei dem Ohr. Hier reift ganz offenkundig ein Nachwuchsstar der Alten Musik-Szene heran, der auf den Bühnen der Welt noch von sich reden machen und schon bald manchen Konkurrenten bzw. manche Konkurrentin aus dem Feld schlagen dürfte. Ihr Debüt bei den Salzburger Festpielen steht übrigens bevor (als Dorabella in Mozarts "Cosi fan tutte". Zu hoffen bleibt lediglich, dass Beaumont noch etwas mehr "Mut zur Häßlichkeit" entwickelt und ihrem Temperament dann in Stücken wie dem abschließenden "Barbara Gelosia" breiteren Raum läßt.
Eine hervorragende Unterstützung erfährt sie bei dieser Einspielung übrigens durch die renommierte Lautten Compagney unter der Leitung von Wolfgang Katschner. Von bloßer "Begleitung" der Solistin kann bei weitem nicht die Rede sein. Mit kräftigem Strich und frischen Tempi tragen auch die Instrumentalisten ganz wesentlich zum überaus positiven Gesamteindruck der Produktion bei und verschmelzen mit der Sängerin zu einem echten Team. Das sorgfältig erarbeitete Booklet und die makellose Klangqualität tun ein übriges.
Man merke sich also diesen Namen: Maite Beaumont!
Sven Kerkhoff
Trackliste |
Francesco Gasparini (1661-1727): 1 Dolce mio ben (Arie) 2 Cor nemico, amanto core (Arie) 3 Sparger no vo piu lagrime (Arie)
Francesco Bartolomeo Conti (1681-1732) 4-7 Clori sei tutta bella (Kantate)
Nicola Matteis d. Jg. (ca. 1670-1749) 8-10 Aria - La dia Spagnola - Chaconne
Signore Magini 11-15 Da che vidde il duo sembiante (Kantate)
Luigi Mancia (ca. 1665-1708) 16-18 Sinfonia- Solo - Allegro
Ruggiero Fedeli (1655-1722) 19-21 Lascamenti al mio duolo speranze adultrici (Kantate)
Nicola Matteis d. Jg. (ca. 1670-1749) 22 Chaconne
Domenico Natale Sarri (1679-1744) 23-26 Barbara Gelosia (Kantate) |
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Besetzung |
Maite Beaumont, Mezzosopran
Lautten Compagney
Ltg. Wolfgang Katschner
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