Dass seit den letzten Jahren Newcomer wie die Pilze aus dem Boden schießen und dann genauso schnell wieder von der Bildfläche verschwinden, steht in Nashville mittlerweile auf der Tagesordnung. Hoffen wir, dass es Pat Green nicht genauso geht. Sein Rezept ist Country pur im modernen Gewand, ohne jedoch in die Pop oder Rock Schiene abzudriften. Schon der Opener "Carry on" kommt frisch, mit Wiedererkennungswert und sogar mit einer großen Portion guter Laune rüber. Ein typischer Vorzeige-Countrysong ist der darauffolgende Titel "Threadbare gypsy soul", bei dem er kräftig durch Altmeister Willy Nelson unterstützt wird. Spätestens jetzt bekommt man Lust auf mehr! Die Songs sind überschaubar instrumentiert und nicht zu überladen, was dem bodenständigen Sound der Produktion sehr zu Gute kommt. Besonders herausheben kann man noch Songs wie "Galleywinter", mit dem staubtrockener Outlaw Country präsentiert wird, oder "Southbound 35", ein richtiger Countryrocker der eigentlich jeden
Countryliebhaber mitreißen
sollte! Insgesamt sind jedoch alle Titel auf dem gleichen guten Niveau. Gesangstechnisch wird man den Künstler wohl kaum in den Top Ten der besten Sänger wiederfinden, doch seine markante Stimme passt eben auf die Songs wie die Faust aufs Auge. Bei neun von insgesamt 13 Titeln kann er sich sogar als Autor auszeichnen.
Obwohl er mit der ersten Singleauskopplung einen Achtungserfolg unter den Top 20 landen konnte, wird er es in Zukunft schwer haben in den Charts weit vorne zu stehen, da seine Musik nicht ganz so kommerziell klingt wie sie die meisten Radiostationen bevorzugen. Trotzdem eine Scheibe die man nur sehr empfehlen kann.
FrankH
16 von 20 Punkten