Wenn Vatern Staat zu viel Geld druckt, gibt´s ´ne Inflation. Dann verliert das Geld, das wir in der Tasche tragen, an Wert. Haben wir alle mal in der Schule gelernt; Mark Boals (Ex-Malmsteen) und seine Recken im Ring of Fire offenbar nicht. Oder sie haben nicht begriffen, das selbiges auch für epischen Metal gilt.
Eigentlich gibt es viel Gutes über "The Oracle" zu sagen. Die Scheibe ist abwechslungsreich, glänzt mit irrwitzigen Gitarren- (George Bellas; Mogg/Way) und Keyboard-Läufen (Vitalij Kuprij; Artension) und ist auch kompositorisch durchweg im grünen Bereich. In den besten Momenten gelingt es gar Erinnerungen an Dream Theater und Savatage wach zu rufen. Gut, Boals´ Stimme klingt gelegentlich etwas angestrengt und Drummer Virgil Donati zerdrischt häufig etwas uninspiriert und ohne Gefühl das, was um ihn herum geschieht; aber dennoch: The Oracle ist eine Scheibe, die man gut und ohne Langweile auch mehr als ein Mal hören kann. Tracks wie "City of the Dead" sind gar kleine Highlights, die ich gerne häufiger in Metal-Sendungen hören würde.
Vor drei, vier Jahren eine Kandidat für die 17-,18-Punkte-Oberliga, heute nur noch Komplettisten zu empfehlen, oder Menschen, die das Genre überhaupt noch nicht angetestet haben. Für sie könnte das "Oracle" gar ´ne kleine Offenbarung sein. Aber wie gesagt, die Inflation frisst ihre Kinder. Mit 12 Punkten gründelt man im gerade noch empfehlenswerten Mittelfeld.
Norbert von Fransecky
12 von 20 Punkte
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