Texas ist eine zuweilen einsame Gegend. Vielleicht hat der aus Austin
stammende Bob Schneider sein kommerzielles Debüt deshalb "Lonelyland"
getauft (Universal Records).
Mit diesem Album beweist er zweifelsohne schöpferisches Talent weit ab vom
Mainstream. Schneider singt von Liebe (wunderschön: "The World Exploded
into Love"), Einsamkeit und sich selbst. Wortspielereien in atemberaubendem
Tempo, ob dieser Geschwindigkeit gelegentlich unverständlich, und eine
ungewöhnliche Sicht auf die kleinen und großen Dinge des Lebens lassen beim
Hörer nicht nur das ein oder andere Licht aufgehen, sondern zaubern
unweigerlich ein Schmunzeln auf jedes Gesicht.
Der Klang der meisten Songs, mal düster-depressiv, mal heiter-beschwingt,
ist ebenso ungewöhnlich wie die Texte - und "Lonelyland" ist wohl gerade
deshalb so herrlich erfrischend und, trotz zungenbrecherischer Verse, wunderbar unkompliziert.
Im Booklet findet sich ein Foto, auf dem Schneider ein Shirt mit der
Aufschrift "Uncool Guy Brand" trägt - doch "Lonelyland" ist definitiv
eines der coolsten Alben des letzten Jahres.
Katja Wenk
18 von 20 Punkten