Selten dämliche Idee, eine Band Steve zu nennen. Is´ noch nicht mal der Name eines Bandmitglieds. Aber sei´s drum. So dämlich wie der Name ist das, was der Bristol-Vierer uns zu bieten hat, nämlich gar nicht - bis vielleicht auf die Vergleiche im Promo-Text, denn von U2, Radiohead oder Coldplay, kann ich auf "Falling down" (zum Glück) wenig erkennen.
Das Debut-Album startet mit zwei unspektakulären, aber unterhaltsamen Gitarrenrocknummern, die vielleicht ganz entfernt an ganz frühe U2 erinnern könnten. Aktuell würde ich aber eher von einer Mischung aus Post-Grunge und Brit-Pop sprechen. Dann folgt mit "M" der absolute Höhepunkt von "Falling down". Ganz sanft, getragen von der einschmeichelnden Stimme von Sänger Neil Wilson, beginnt einen Vier-Minuten-Opus, das sich langsam zu symphonischer Majestät steigert. Wäre das Stück von einem gewissen Robbie Williams geschrieben, würdet Ihr es wegen Permanent-Rotation auf sämtlichen Frequenzen schon lange kennen und lieben. "Wir haben das Stück geschrieben, als gerade irgendein James Bond-Steifen angelaufen war," erinnert sich ein Bandmitglied. "Da haben wir uns entschlossen, ein Stück im Stil der Bond-Themen zu schreiben." Darum auch der für die Band untypische massive Streichereinsatz. Der majestätische Held, auf den "M"(!) zielt, ist allerdings ein ganz anderer. Denn der ursprünglich
ein
mal als missionarische Einsatztruppe gecasteten Band geht es auch heute noch primär darum, die Taten Gottes und Jesus Christus´ ins rechte musikalische Licht zu setzen.
Nach diesem Ohrgasmus gewinnen Steve offensichtlich Mut. Zwar gibt es auch im weiteren Verlauf den einen oder anderen Durchhänger und eher unauffällige Filler im Stile der beiden Opener, aber man benutzt eine buntere Farbpalette. Die geile Hammond-Orgel im Ausklang von "Divine Design" hätte ich zum Beispiel gerne noch längere Sekunden ertragen. "Hunger" glänzt dann mit schönen Bläsersätzen. "Hey now" ist dann die Bühne für rockin´ Keyboards.
Schöne Scheibe.
Norbert von Fransecky
13 von 20 Punkte
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