Eigentlich hätte "Minor Chords and Major Themes" (hier erschienen am 17. November 2000) der Bostoner Band Gigolo Aunts den großen Durchbruch bringen sollen.
Das Album, produziert vom Indie-Label E Pluribus Unum im sonnigen Los Angeles, bietet einladenden Power-Pop. Ein bisschen Beatles, ein bisschen LA-Sonnenschein und einiges an Beziehungen, vom faden Nachgeschmack einer gescheiterten ("Residue") bis zur "Super Ultra Wicked Mega Love" zwischen biker girl und biker boy, zeigen, dass Pop - Britney und Co. in allen Ehren! - auch richtig gut sein kann.
"Minor Chords" bietet einen eher ruhigen Sound mit viel Gitarre und Schlagzeug, teils traurig-trauernde, teils hoffnungsvolle Texte und gar einige Stellen, die einen unweigerlich zum Schmunzeln bringen, und schöne eingängige Melodien. Diese stehen eindeutig im Vordergrund, und auch wenn die meisten Songs große Ähnlichkeiten auf diesem Gebiet aufweisen, ist das Album keineswegs eintönig, sondern erscheint im Gegenteil äußerst kurzweilig.
Die Gigolo Aunts mehr als zehn Jahre nach ihrer Gründung als Hoffnungsträger der Pop-Musik zu bezeichnen ist sicherlich fehl am Platze, aber gute Musik ist nun einmal gute Musik. Und die machen sie auf jeden Fall.
16 von 20 Punkte
Katja Wenk