Songs Of Liberty - Orange Blue geben sich am 27.1. zum zweiten mal in der Hammer Maximilianhalle
die Ehre
Überraschenderweise verschlug es die Hamburger Pop-Band auch
dieses Mal wieder nach Hamm, obwohl das Konzert letztes Jahr
nicht ausverkauft war. Diesmal waren deutlich mehr Besucher
anwesend um die Songs des neuen Albums "Songs of Liberty" zu
hören.
Aber vorher kam noch die Vorband Vaile zum Zuge, die das Publikum
mit guter moderner Rockmusik vorheizte. Zwar ist bei Bands, deren
männliche Mitglieder leichter bekleidet sind als die weiblichen,
ein wenig gesundes Misstrauen durchaus angebracht, der Applaus
bewies allerdings, dass die Band gut ankam.
Die Fans konnten an diesem Abend nun endlich mal die ganze Orange
Blue Formation sehen, da auf Fotos und in Interviews immer nur
die beiden Bandchefs Vince und Volcan zu sehen sind. Dabei steckt
auch in den übrigen neun Musikern einiges - der Perkussionist
Roland Peil prügelte sich in einem 10minütigen Solo die
Handflächen wund und kam damit viel besser an als der Drummer mit
seinem letztjährigen Schlagzeugsolo.
Orange Blue spielten eine Mischung aus ihren neuen Songs und
denen des älteren Albums "In Love With A Dream". Der Superhit
"She`s Got That Light" durfte natürlich nicht fehlen, da er aber
natürlich schon vom Radio völlig abgenudelt wurde gaben die
Musiker ihn in Form einer Jazzversion zum besten - eine gute
Idee, die beim Publikum aber eher verstörte Reaktionen
hervorrief.
Überhaupt schienen die Orange Blue Hirne Vince (piano & drums)
und Volcan (vocals) sehr auf stilistische Vielfalt bedacht zu
sein. Neben charttauglichen Popballaden spielten sie auch viel
Rock, Funk ("Orange life is funky"), Jazz und
folkloristisch-spanische Lieder. Aber immer mit Ohrwurmcharakter.
Die Texte der Gruppe strotzen zwar nicht gerade vor Originalität
und Einfallsreichtum, aber das schien niemanden in der Halle so
recht zu stören. Von "She`s got that light around her eyes"
(vom alten Album) zu "The sun on your face" (vom neuen Album)
scheint sich der Fortschritt im lyrischen Bereich zwar in
übersichtlichen Grenzen zu halten, aber was soll`s, die Musik ist
gut.
Das Publikum jedenfalls war von der Show begeistert und
entlockten den Chartstürmern noch so manche Zugabe. Darunter auch
der Song, der auf der nächsten Single zu hören sein wird. "Heaven
was her name" heißt er, wurde bereits im Zuge eines Interviews auf NDR
gespielt und ist zweifellos ein potentieller neuer Chartsstürmer.
Hendrik Stahl