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Musik an sich
 
Raemonn`s neues Album kommt
 

"Der Traum beginnt: Im "Haus No.7", im verschlafenen Schwarzwaldörtchen Munzingen jammen fünf Musiker ohne Unterlass. Wir schreiben das Jahr 1999 und in nächtelangen Sessions entstehen unzählige Songs, die eine bis dato vollkommen unbekannte Band, im Sommer 2000 plötzlich zum heißesten Newcomeract des angebrochenen neuen Jahrtausends machen: Reamonn! Ihre Demotapes überzeugen mehrere Major-Companys und nach einem selbst inszenierten Livegig können sie sich vor Angeboten kaum retten. Die Fünf sehen sich in der glücklichen Lage, sich die Plattenfirma selbst aussuchen zu können und die Musik zu machen, die sie wirklich wollen.

Am Anfang weiß kaum jemand, wie man den Bandnamen richtig ausspricht, aber den Song, der Reamonn an die Spitze der Charts katapultiert hat und der die letztendlich meist gespielte Radio-Single des Jahres 2000 wurde, kann jeder mitsingen: "Supergirl"! Ein Wahnsinnserfolg für Sänger Rea Garvey, Gitarrist Uwe Bossert, Keyboarder/ Saxophonist Sebastian Padotzke, Drummer Mike Gommeringer und Bassist Philipp Rauenbusch, der sie über Nacht einholte und in ungeahnte Sphären beamte. Mit Singles wie "Josephine" oder "Supergirl" etablieren sich Reamonn von Anfang an auch international, das Album-Debüt "Tuesday" verkauft auf Anhieb fast Platin und beweist allen Neidern, wie hoch das musikalische Potential der deutsch-irischen Formation ist.

Gemeinsam mit Xavier Naidoo landen Reamonn mit der Neuinterpretation des Falco-Klassikers "Jeanny" in den Charts, einem Projekt, das weit mehr ist als eine reguläre Single-Veröffentlichung. Gemeinsam mit dem Verein "Dunkelziffer e.V." haben Reamonn eine Kampagne ins Leben gerufen, um Kindern und Jugendlichen zu helfen, die Opfer sexueller Gewalt geworden sind. Über ihre vor kurzem gemeinsam mit der UNESCO gegründete Stiftung "Saving An Angel" unterstützen sie u.a. das Projekt Musiktherapie von "Dunkelziffer e.V."

"Im Haus No. 7 fing alles an", erinnert sich Rea an die Zeit vor rund zwei Jahren, als die Fünf sich zusammen schlossen und unter dem Namen des irischen Frontmannes und Sängers Reamonn als Band los legten. Alle Fünf hatten zu diesem Zeitpunkt schon in unterschiedlichsten Bands ihre Erfahrungen gesammelt, ein wildes Gemisch aus Blues, Bossanova, Klassik, Soul, Funk, Jazz, Rock, Psychedelic- und Popeinflüssen traf zusammen, was unerschöpfliche Möglichkeiten für die Zusammenarbeit bereit hielt. Gemeinsam wurde an Songs getüftelt und neben der Melodie schon immer ein großes Augenmerk auf die Texte gelegt. "Wir sahen uns schon immer mehr in der Riege der klassischen Songschreiber", erklärt Phillip. Und schon zu diesem Zeitpunkt, im selbst eingerichteten Studio, verfolgten sie einen Traum: "Irgendwann mal auf einer Riesenbühne zu stehen, und ein Publikum zu haben, das textsicher jede Strophe unserer Songs mitsingt...". Das ist seitdem schon häufig geschehen. Allein im Jahr 2000 absolvierten Reamonn rund 200 ausverkaufte Gigs im In- und Ausland und begeisterten dieses Jahr zuletzt vor rund 40.000 Zuschauern im strömenden Regen bei "Rock am Ring"

"Wenn böswillige Kritiker unsere Musik als zu kommerziell abtun, nur, weil wir mit unseren Songs in den Charts sind, dann ist uns das egal. Wir sind absolut überzeugt von dem, was wir machen. Wenn wir damit Erfolg haben, um so besser. Ich glaube, im Grunde wünscht sich jeder, mit dem, was ihm Spaß macht Geld zu verdienen.. Wir haben unser Hobby zum Beruf gemacht! Wir haben uns nicht verändert, sind immer noch die, die wir vorher waren nur mit dem Unterschied, dass wir jetzt von unserer Musik leben können. Das ist natürlich angenehmer, weil wir uns vollends auf unsere Songs konzentrieren können und nicht jobben müssen, um zu existieren. Das ist sehr angenehm und das, was wir unter "Luxus" verstehen. Wir haben immer daran geglaubt, dass man seinen Traum leben kann, wenn man wirklich will und alles dran setzt. Jetzt leben wir ihn, sozusagen unseren "Dream No.7"," so Mike.

"Für uns ist unser zweites Album die konsequente Fortsetzung unseres Debüts "Tuesday". "Dream No. 7" bietet einen musikalischen Querschnitt durch zwei Jahre Bandgeschichte, weil wir eine ganze Menge der Songs, die letztendlich darauf zu hören sind, schon vor längerer Zeit geschrieben haben," erklärt Sebi, "La Trieste" ist übrigens der allererste Song, den Reamonn jemals gemeinsam komponiert haben. Dauernd kommen neue Stücke hinzu. "Wir hätten keine Schwierigkeiten, heute schon das dritte Album auf den Markt zu bringen. Unser größtes Problem besteht in der Auswahl der Songs. Wenn es nach uns ginge, würden wir CD's mit 30 Tracks veröffentlichen und hätten immer noch genügend Material".

Die unzähligen Auftritte haben bewirkt, dass die Band beim zweiten Longplayer "Dream No. 7" noch wesentlich reifer klingt. "Früher dachte ich immer, nach 300x "Josephine" live, würde mir das Spielen des Songs irgendwann auf die Nerven gehen, aber es ist ganz anders. Je mehr wir unsere Stücke performen, um so mehr holen wir aus unseren Instrumenten raus. Jeder Tag bringt ein kleines Stück weiter und das fließt natürlich auch in die neuen Songs ein. Wir entwickeln unsere eigenen Fähigkeiten kontinuierlich in unserer Musik weiter", erklärt Gitarrist Uwe Bossert. Deshalb arbeiten Reamonn hart daran, den eigenen Stil immer weiter zu verbessern. Befragt nach dem "typischen Reamonn-Sound" trifft man jedoch auf Ratlosigkeit und Abwehr. "Es ist nicht wichtig, wie unsere Musik definiert ist. Ob Pop oder Rock oder irgendeine Mixtur aus allen Stilen, das steht nicht im Vordergrund. Unsere Musik entsteht aus einem spontanen Gefühl heraus und wir freuen uns, wenn sie unsere Fans emotional berührt," erklärt Philipp, den "Schubladendenken" jeglicher Natur ohnehin zutiefst irritiert. Neben starken Melodien setzen Reamonn dabei vor allem auch auf Texte, die jedoch immer genügend Spielraum für eigene Interpretationen lassen. "Wir haben schon konkrete Geschichten im Kopf, aber lassen den Ausgang meist offen, so daß letztendlich jeder seinen eigenen Film laufen hat, wenn er die Songs hört", so Rea. Inspiriert werden die Fünf beim Songs schreiben durch alles, was ihnen tagtäglich wiederfährt, tatsächliche Begebenheiten, Träume, Gedanken, skurrile Begegnungen. Songs von Reamonn entstehen überall da, wo intensiv gelebt wird, mit allem, was dazu gehört.

Für die Aufnahmen ihres neuen Albums zogen sich die Musiker in die liebliche und beschauliche Landschaft Umbriens zurück. "Die Natur und absolute Ruhe haben uns wahnsinnig inspiriert", erzählt Mike rückblickend und Rea ergänzt: "Wir kamen super gestresst dort an, hatten eine total merkwürdige Stimmung, die irgendwo zwischen Agression, Wahnsinn und Melancholie angesiedelt war, doch in dem Moment, wo wir aus dem Tourbus ausstiegen, war alles okay, wir wußten, das ist genau der richtige Ort, die Platte zu machen." Vino satt, traumhafte Landschaft, laue Nächte und Sonne, die alles in sanftes, traumhaftes Licht taucht, sind eben ideale Voraussetzungen, um die ohnehin grenzenlose Kreativität der Band in Wallung zu bringen... Zunächst wurde in einer zweiwöchigen Songwriting-Session an den neuen Tracks gefeilt, um dann im Studio "El Mulino" in Aquapendente die neuen Songs einzuspielen.

Beim Anhören der neuen Songs wie "See Inside", "Picture Of Heaven" oder "Come and Go" werden unweigerlich Assoziationen wach: Das Entree erinnert ein bißchen an die frühen Werke von Velvet Underground, dieser Sound etwas an Depeche Mode. Letzteres kommt sicher nicht von ungefähr, denn auch diesmal arbeiteten Reamonn, genau wie bei "Tuesday", wieder unter den Fittichen von Producer Steve Lyon, der in der Vergangenheit u.a. bereits mit The Cure, Paradise Lost, Paul McCartney und eben Depeche Mode zusammen arbeitete. "Steve liegt genau auf unserer Wellenlänge", erzählt Sebi, "er schafft es immer wieder, den Songs den letzten Schliff zu geben und uns zu begeistern."

Viele kleine Details entstehen spontan im Studio, rein intuitiv werden neue Sounds eingefügt oder verändert. Ob bombastische Streicherarrangements, spacige Sounds oder Psychedelic-Elemente, durch die Mixtur entstehen echte Klangperlen, die sich angenehm vom herkömmlichen Rock-Pop-Einerlei abheben.

"Dream No. 7" entführt den Hörer in musikalische Träume, in einen Strudel der Emotionswelten. Ob sanfte Balladen wie "Everytime She Goes Away" oder der für den Film "Mondscheintarif" geschriebene Titel "Weep" (hier haben Reamonn ihren ersten Auftritt im deutschen Kino), das energie-geladene "Come And Go", der atmosphärische Song-Erstling "La Trieste" oder das stimmungsvolle "Picture Of Heaven", aus allen Songs spricht die ungeteilte Leidenschaft der Band und die unendliche Liebe zur Musik. Wem die Nummer 11, "Angel" bekannt vor kommt, der braucht nicht weit zu suchen. Reamonn haben ihre ganz ureigene Rock-Version des Jam & Spoon-feat. Rea -Titels "be.angeled" aufgenommen, der wochenlang in den Charts vertreten war. Techno goes Rock? Auch hier haben Reamonn keine Berührungsängste und zeigen sich wieder einmal mehr ausgesprochen experimentierfreudig...

"Wir sind extrem stolz auf unser neues Album", erzählt Rea selbstbewusst. Deshalb haben die Fünf auch keine Angst vor Kritikern, die ihre Musik nicht mögen. Ihr Rezept ist ganz einfach: "Wir alle geben unser Bestes, mehr geht nicht und wir gehen nie aus dem Studio, ohne das jeder von uns absolut von der Produktion überzeugt ist. Wir machen das, was wir wollen und was uns gefällt. Wenn wir nicht stolz auf unsere Songs sind, wer dann?" Gute Frage. Mit "Dream No. 7" dürften auch die letzten Zweifler von Reamonn überzeugt werden!"


Mein Kommentar:

Und sie gaben ihr Bestes auf der Tour im letzten Dezember. Waren reamonn im Jahr 2000 noch als Vorgruppe von John BonJovi auf Tour, verkauften sie im Jahr 2001 ihre eigenen Konzerte aus. Und sie können live performen, wer ein Konzert besucht hat, durfte es erleben. Der Sänger, wie auch die Musiker machen einen guten Job und bringen auch rüber, dass es ihnen Spass macht und sie es geniessen können. Der von mir persönlich besuchte Gig in Mannheim im Musensaal bot wirklich alles, was das Musik-Fan-Herz begehrt. Der Saal hatte eine erstklassige Akustik, die Stimmung im Publikum war super. Rea Garvey brachte sehr viel Gefühl und Power auf die Bühne. Die Mischung der Musik ist einfach genial, fetzige Rocksongs wechseln über Pop bis hin zu sehr einfühlsamen Balladen. Wirklich sehr empfehlenswert.

Für reine Rockfans kann ich die Vorgruppe VEGA4 nur empfehlen. Die Jungs aus Irland werden diesen Monat auch ihre erste Single "Better life" hier in Deutschland auf den Markt bringen.

Silka Hoffmann

 

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