Am 4. Februar 2024 feiert Rusalka, Antonín Dvořáks erster Opernerfolg, in einer Inszenierung von Kornél Mundruczó ihre Premiere an der Staatsoper Unter den Linden. Nachdem Robin Ticciati erst Anfang Dezember sein Debüt bei den Berliner Philharmonikern gab, ist er in dieser Produktion nun erstmals am Pult der Staatskapelle zu erleben. Darüber hinaus bietet die Neuproduktion drei spannende Rollendebüts von Christiane Karg, Anna Kissjudit sowie Anna Samuil.
Seit Erhard Fischer die Oper Rusalka am 9. März 1968 erstmals auf die Bühne der Staatsoper brachte, ist Kornél Mundruczós Inszenierung die erste Neuproduktion des Stückes – nach 56 Jahren. In der Premierenbesetzung sang damals Ingeborg Wenglor die Titelpartie und die Musikalische Leitung der Staatskapelle übernahm Arthur Apelt.
Für die neue Rusalka setzt der Film-, Theater- und Opernregisseur Kornél Mundruczó seine gelungene Zusammenarbeit mit der Bühnen- und Kostümbildnerin Monika Pormale fort, mit der er bereits Peter Eötvös Oper Sleepless realisierte – als Auftragswerk der Staatsoper Unter den Linden und des Grand Théâtre de Genève, das von der Opernwelt als »Uraufführung des Jahres 2021/2022« ausgezeichnet wurde.
Als Grundlage für das Libretto dienten Jaroslav Kvapil zahlreiche Quellen von slawischen Sagengestalten und Hans Christian Andersens Kleiner Seejungfrau über de La Motte Fouqués Undine bis hin zu Gerhart Hauptmanns Die versunkene Glocke, aus denen er ein »Lyrisches Märchen in drei Akten« in tschechischer Sprache schuf, das vertont von Antonín Dvořák 1901 seine Uraufführung am Prager Nationaltheater feierte. Um dem unerreichbar scheinenden Prinzen in seine Welt zu folgen, bezahlt das Wasserwesen Rusalka mit seiner Sprachfähigkeit und verändert seine Gestalt. Rusalka wird »sprachlos« – ganz nach dem Motto der Spielzeit 2023/24.
Antonín Dvořáks Komposition öffnet den psychologisch-symbolistischen Text für eine Vielzahl an Deutungsmöglichkeiten. Indem Kornél Mundruczó Rusalka in einer Berliner Nachbarschaft ansiedelt, stellt er mit seiner zeitgenössischen Inszenierung die Aktualität des Stoffes heraus: Es ist das Seelendrama einer Frau und zugleich ein modernes Märchen, das Fragen nach Identität und Körperlichkeit aufwirft. Inspiriert vom Filmgenre Body-Horror lässt Kornél Mundruczó Rusalka eine kafkaeske Metamorphose durchleben. Neben der psychologischen Dimension thematisiert die Inszenierung Klassenfragen von der WG zum Luxusloft über die Etagen eines Wohnhauses hinweg.
In der Titelrolle feiert Christiane Karg ihr Rollendebüt, an deren Seite Pavel Černoch den Prinzen singt. Ebenfalls erstmals in diesen Rollen treten Anna Kissjudit als Hexe Ježibaba sowie Anna Samuil als um den Prinzen konkurrierende Fremde Fürstin auf. Als wiederkehrender Gast an der Staatsoper ist Mika Kares als Wassermann zu erleben. Zum weiteren Ensemble gehören Adam Kutny, Clara Nadeshdin sowie vier Mitglieder des Internationalen Opernstudios: Regina Koncz, Rebecka Wallroth, Ekaterina Chayka-Rubinstein und Taehan Kim. Einstudiert von Gerhard Polifka singt der Staatsopernchor. Das Licht übernimmt Felice Ross und die vorproduzierten Videoprojektionen stammen von Rudolf Baltins.
Rusalka
Premiere am Sonntag, den 4. Februar 2024 um 18.00 Uhr
Weitere Vorstellungen am 8., 11., 15., 18. und 22. Februar
[Staatsoper Unter den Linden]
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