Golden Valley Is Now
Same
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Irgendwie zeitlos klingende Musik, so erscheint es mir von Beginn an, mit dieser Kollaboration dreier unterschiedlicher Musiker wie Reid Anderson, Dave King und Craig Taborn. Reid Anderson (Jahrgang 1970) ist ein US-amerikanischer Jazzbassist und Komponist, der Schlagzeuger David/Dave King (geb. 1970) ist ein Schlagzeuger, wie Anderson aus Minneapolis und spielte mit ihm in der Band The Bad Plus, und Craig Taborn, ebenfalls 1970 geboren, aus Detroit, ist der eigentlich am meisten im Jazz verhaftete Musiker, einst in Diensten von James Carter, Tim Berne und anderen.
Zusammen, als Golden Valley Is Now, haben sie jedoch etwas ganz anderes geschaffen, vorwiegend basiert diese Musik auf dem Sound von Keyboards, und im Ausdruck ist es für mich am ehesten dem Prog Rock zuzuordnen, was mir aus den Boxen entgegen tönt. Die drei Musiker soll bereits seit 1982 eine Freundschaft verbinden, die man mit dieser Veröffentlichung sicher vertieft haben wird. Denn sie spielen sehr dicht zusammen, schaffen einen sehr individuellen und ungewöhnlichen Sound, einen, der sehr gewöhnungsbedürftig ist. Für Jazzfreunde, auch jenen, die Fusion bevorzugen, dürfte das nicht so sehr gefallen, einigen Proggies mag das Eine oder Andere dann doch wieder zu abstrakt und unzugänglich wirken.
Mitunter atmet der Sound auch eine Stimmung von Soundtrack. Breitflächige Melodien sind eingebunden in spontan erscheinende Strukturbestimmungen, die reichlich Dynamik erzeugen. Obgleich eine Mischung aus akustischen und elektronischen Instrumenten, ist es die Elektronik, die überwiegt und weitestgehend den mitunter verträumt dahinschwebenden Sound charakterisiert. So ist es Craig Taborn, der zunächst bestimmend wirkt, doch es sind letztlich alle drei Musiker, die diesen persönlichen Gesamteindruck darstellen, alles gehört zusammen und hat einen wichtigen Platz. Gelegentlich ist es der Bass, dann wieder das Schlagzeug, das die Richtung vorgibt.
Dabei bleiben Elemente des Synthie- oder Elektro-Pop der Achtziger nicht außen vor, was sogleich auch der Opener belegt. Wie bereits erwähnt, nimmt der Synthesizer eine zentrale Stellung in diesem Klanggebräu ein. Dabei wird Wert gelegt auf die Dichte des Sounds, ohne dass bestimmte Solisten in den Vordergrund gestellt würden. Das ist Musik von Individualisten für Individualisten.
Wolfgang Giese
Trackliste |
1 City Diamond (5:54)
2 Sparklers and Snakes (3:57)
3 Song One (7:42)
4 This is Nothing (6:28)
5 High Waist Drifter (2:47)
6 Polar Heroes (4:28)
7 You Might Live Here (5:37)
8 Solar Barges (5:09)
9 Hwy 1000 (4:14)
10 The End of the World (2:07)
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Besetzung |
Reid Anderson (electric bass, electronics)
Dave King (acoustic and electronic drums)
Craig Taborn (synthesizers, electric and acoustic piano)
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