Habitants
One Self
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Was neue Songs oder gar ein komplettes Album betrifft, sind The Gathering nicht gerade die Fleißigsten unter der Sonne (das letzte Album Afterwords erschien 2013). 2015 beschlossen die Brüder Hans und René Rutten, eine neue Band zu gründen. Gemeinsam mit der Gitarristin Gema Pérez begannen sie in ihrer Heimatstadt Nijmegen mit dem Songwriting. Das erste Stück, das dabei herauskam „Meraki“, baute gewissermaßen die Straße, auf der man weiterwandern wollte.
Dabei geht man stilistisch Hand in Hand mit The Gathering; die Gangart (Schrittlänge/Tempo) hingegen ist eigen – eben Habitants!
Viele sehen Ähnlichkeiten zu Home, dem letzten Album der Niederländer mit Anneke van Giersbergen. Ich finde, One Self ist in seiner Machart und Wirkung näher an den neueren Aufnahmen mit Silje Wergeland.
Eigentlich trifft das aber alles nicht zu, und vor allem werden solche Vergleiche diesem in gewisser Weise konkurrenzlosen Werk nicht gerecht.
Bis auf „Jupiter“ und Teile von „Runners“, bei denen das Schlagzeug kurz in den Vordergrund tritt, klingt der Dream Pop des Quintetts so betörend, so (atmo)sphärisch und meditativ, dass auch Trance-Fans aufhorchen werden. Das gilt besonders für „The Wake“ und „Magnolia“, in denen vermeintlich so gut wie nichts passiert. Was für ein gravierender Wahrnehmungsfehler! Sowas passiert eben, wenn man nur oberflächlich zuhört! In diese Musik muss man aber sofort so tief wie möglich eintauchen!
One Self ist ein ruhiges, in sich ruhendes, ja gemächliches Meisterwerk voller Schwermut, Melancholie und Hoffnung.
Hierzu bildet eine eigentümliche, entspannte Gelassenheit einen faszinierenden Kontrast, der den Reiz dieser Platte ins Unwiderstehliche steigert. Zum Runterkommen und Entspannen mit Anspruch perfekt!
Anne van den Hoogen, die bereits an The West Pole, Siljes Einstand bei The Gathering, mitgewirkt hatte, entpuppt sich als perfekte Wahl. Sie sinkt entrückt, versunken, wie im Traum. Muss auch so sein, ist ja Dream Pop! Viele ihrer Gesangslinien klingen wie eine halbe Frage!
Alles zusammenerzeugt eine Intensität und Intimität, die man hören und erleben muss. Worte sind für das schwerelos schwebende „Soul Traveller“ oder das unendlich traurige „Vince“ über den schwersten Verlust, der Eltern treffen kann, einfach nicht stark genug!
One Self ist ein Muss für jeden Träumer und Wolkentänzer!
Michael Schübeler
Trackliste |
1 | Winter | 5:38 |
2 |
One Self | 4:55 |
3 |
Jupiter | 5:19 |
4 |
Soul Traveller | 4:35 |
5 |
The Wake | 4:13 |
6 |
Magnolia | 4:30 |
7 |
Meraki | 6:13 |
8 |
Runners | 6:02 |
9 |
Vince | 2:57 |
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Besetzung |
Anne van den Hoogen (Vocals)
René Rutten (Guitar)
Gema Pérez (Guitar, Piano)
Mirte Heutmekers (Bass)
Jerôme Miedendorp de Bie (Drums)
Gast
Noel Hofman (Trumpet)
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