Dead Can Dance
Dionysus
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Dead Can Dance, diese Band aus Australien ist bereits seit 1981 aktiv. Gegründet wurde sie von Lisa Gerrard und Brendan Perry. Von Beginn an war ihr Sound sehr ungewöhnlich. Sie wurde beschrieben als eine Mischung aus keltischem Folk, Musik aus dem Nahen und Mittleren Osten, Rock, afrikanischen Polyrhythmen, Ambient, und alles zusammen präsentiert als breitflächige Klanglandschaft. Nach der Trennung im Jahre 1998 kam es 2011 zu einer Reunion mit der großartigen Platte “Anastasis“.
Und nun, mit Dionysus, einer Huldigung an den griechischen Gott des Weines, der Freude und der Ekstase, legen die beiden Musiker ihr mittlerweile neuntes gemeinsames Album vor. Und sogleich ertrinke ich in diesem Meer von Mystik und schleppend inszenierter Klänge. Ganz viel Folklore diente als Basis für diesen sehr ungewöhnlichen Sound, inklusive spiritueller oder religiöser Hintergründe. Jede Menge landestypische Folklore-Instrumente und Gesänge (oder deren gesampelter Sound?) wurden einbezogen und geben der Musik eine sehr globale Ausrichtung. Sehr auffällig ist, dass die mit einer großartigen Stimme ausgestattete Lisa Gerrard so gar nicht recht zur Geltung kommt, vielmehr könnte diese Platte durchaus als Instrumentalalbum durchgehen. Wesentlich interessanter war der Vorgänger “Anastasis“ geraten.
Dionysus ist ein Konzeptalbum mit zwei “Acts“, insgesamt in sieben Einzelstücke unterteilt und gewinnt seine Vielfalt aus den oft wechselnden Stimmungen, gerade auch durch den Sound persischer Trommeln, Ouds oder slowakischer Hirtenflöten, kombiniert mit Synthesizern und den wortlosen Beiträgen von Gerrard. Wenn man sich in die Geschichte der Mythen um den Gott hineinversetzt, so unterstützen die einzelnen Parts der Suite dieses musikalisch sehr einfühlsam und beeindruckend.
Im Vergleich zu früheren Platten steht die neue Veröffentlichung vielleicht nicht in der ersten Reihe, stellt jedoch gleichwohl imposant dar, wie es klingen kann, wenn man ein Thema gekonnt musikalisch umrahmt und ausmalt. Jedenfalls sind die mit dem Mythos einhergehenden Themen wie Wahnsinn, Ekstase, Ausschweifung, Trinkgelage etc. überzeugend dargestellt worden. Man kann sich unbeschwert auf diesen Trip einlassen und eintauchen in diese fremdartig wirkende Welt. Allerdings kann es durch die ausgedehnten Stücke auch dazu führen, dass die Atmosphäre zäh wirkt, dass man sich schnell wieder entziehen könnte ob der Gleichförmigkeit einiger Passagen. Hier trifft man insofern auf eines der typischen Beispiele dafür, dass Pro und Contra stark ausgeprägt sein können, man mag es eben oder nicht, was die Beiden hier abgeliefert haben. Weitestgehend objektiv betrachtet halte ich das Ergebnis letztlich für gelungen, bis auf die Tatsache, dass Lisa Gerrard irgendwie so gar nicht vorkommt.
Wolfgang Giese
Trackliste |
1 Act I – Sea Borne (6:44)
2 Act I – Liberator Of Minds (5:20)
3 Act I – Dance Of The Bacchantes (4:35)
4 Act II – The Mountain (5:34)
5 Act II – The Invocation (4:56)
6 Act II – The Forest (5:04)
7 Act II – Psychopomp (3:53)
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Besetzung |
Brendan Perry
Lisa Gerrard
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