Rodney Crowell
Christmas Everywhere
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Lebkuchen, Dominosteine, Pfeffernüsse, alles steht teilweise bereits seit September in den Regalen, da fällt es schon gar nicht auf, wenn sich die Zahl von Platten, die sich dem Weihnachtsfest widmen, noch einmal erhöht, bevor an die Tage überhaupt zu denken ist. Nun reiht sich also auch Rodney Crowell ein und hat eine CD vorgelegt, die das Thema in zwölf Songs zum Inhalt hat.
Doch das ist beileibe nicht eines der typischen Alben zur Weihnachtszeit, auf denen stets die alten bekannten Songs noch und noch einmal zum Leben erweckt werden. Hier finden wir nur neue Kompositionen, die sich mit dem Thema der Feiertage beschäftigen. Hierbei geht es nicht nur gemütlich zu, Crowell nimmt so manche menschliche Eigenart und Schwäche auf die Schippe, alles in ein festliches musikalisches Gewand gepackt.
Beim zweiten Titel führt er auf, was Verwandte und andere sich so wünschen, unter anderem – ist das etwa ein fetter Seitenhieb? – heißt es im Text “Donald wants to rule the world“. Weihnachten wird also letztlich so dargestellt, wie es oft der Wahrheit entspricht, Stress in der Familie, Einsamkeit, Überfluss und so weiter. Ja, das regt zum Nachdenken an, und somit ist dieses ein hervorragendes Weihnachtsalbum geworden! Doch auch die Freude an der eigentlich schönen Zeit wird dargestellt, und das gehört schließlich auch dazu.
Letztlich hat Crowell diese Platte genutzt, um sich selbst an das Weihnachten seiner Kindheit zu erinnern und diese Erlebnisse insofern autobiografisch zu verarbeiten. Und offensichtlich hat der Künstler eine bewegte Zeit erlebt, schlägt sich dieses doch in aufschlussreichen Texten nieder, und das Gute daran ist in der Tat, dass man sich selbst und eigene Erlebnisse und Beobachtungen wiederfindet.
Der 1950 in Texas geborene Musiker hatte einst seine Karriere in der Band von Emmylou Harris begonnen. Als Ehemann von Rosanne Cash war es sicher von Vorteil, seine Karriere anzuschieben, doch war ihm letztlich der ganz große Erfolg nicht unbedingt beschieden, bis auf Ausnahmen. Gleichwohl zeigt er sich auch auf seinem Weihnachtsalbum als guter Songschreiber mit einer hervorragenden Beobachtungsgabe. Und bedingt durch musikalische Prägungen der Vergangenheit weist auch diese Platte einen hohen Country-Anteil mit einem Hauch Pop auf.
Wolfgang Giese
Trackliste |
1 Clement’s Lament (We’ll See You In The Mmall)
2 Christmas Everywhere – mit Lera Lynn
3 When The Fat Guy Tries The Chimney On For Size
4 Christmas Makes Me Sad
5 Merry Christmas From An Empty Bed – mit Brennen Leigh
6 Very Merry Christmas
7 Christmas In Vidor – mit Mary Karr
8 Christmas For The Blues
9 Come Christmas
10 Let’s Skip Christmas This Year
11 Christmas In New York
12 All For Little Girls & Boys – mit Daddy Cool & The Yule
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Besetzung |
Rodney Crowell (vocals, acoustic guitar)
Tania Hancheroff (harmony vocals)
Kim Keyes (harmony vocals)
Lera Lynn (vocals)
Dennis Crouch (bass)
Paul Leim (drums)
John Jorgenson (lead guitar, piano, baritone guitar, acoustic guitar, alto sax)
Rory Hoffman (rhythm guitar, accordion, tenor sax, tambourine, organ)
Tommy Sims (bass)
Jon Radford (drums)
Audley Freed (electric guitar)
Jen Gunderman (toy piano)
Micah Hulscher (Wurlitzer, piano, celeste, synth, vibraphone)
Jerry Roe (drums)
Richard Bennett (acoustic guitars, bouzouki)
Tommy White (pedal steel)
Jedd Hughes (harmony vocals)
Chris Rodriguez (harmony vocals)
Kelly Willis (harmony vocals)
Bruce Robison (harmony vocals)
Brennen Leigh (vocals)
Vince Gill (harmony vocals)
Peter Knobler (harmony vocals)
Tony King (harmony vocals)
Rod Fletcher (harmony vocals)
Michael Rinne (bass)
Dan Knobler (convertible guitar)
Becky Warren (harmony vocals)
Daddy Cool & The Yule (instruments, vocals)
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