Carlos Malta Thomas Clausen

Dreamland


Info
Musikrichtung: Jazz/Fusion

VÖ: 08.12.2017

(Stunt Records)

Gesamtspielzeit: 58:19

Internet:

http://www.thomasclausen.com/dreamland
http://www.sundance.dk/index.php
http://www.uk-promotion.de/home/


Im Wesentlichen ist dieses eine Duo-Platte, aus unterschiedlichen Kontinenten stammend, treffen sich der brasilianische Saxofonist, Flötist und Bassklarinettist Carlos Malta und der dänische Pianist Thomas Clausen. Auf einigen Stücken werden sie noch von Bass (Brasilien) und Schlagzeug (Schweden) begleitet.

Doch zunächst regieren Flöte und Piano auf dem ersten Song, eine spielerisch wirkende kammermusikalische Atmosphäre offenbart sich mit “Shadows“. Im Quartett-Format folgt dann “Fanfare“, dieses springlebendige Element in der Musik führt mich gedanklich weit fort in die Siebziger, als Chick Corea durchaus Ähnliches vorlegte. Vertrackte Rhythmik, ein schnurrender E-Bass und stimmige Improvisation, die ineinander verschachtelte und mitunter kompliziert wirkende Strukturen ausbreitet. Im “3 No Samba“, ebenfalls zu viert, ist klar, wohin die Reise geht, brasilianische Klänge bestimmen den Song, es fehlen eigentlich nur noch Flora Purim und Airto Moreira, um auch hier die Zeitreise in die Seventies zu begehen.

Neben verträumten Elementen sind es die fröhlich gestimmten brasilianischen Rhythmen, die lebendig und lebensfroh die Atmosphäre ausfüllen. Bei überwiegenden Eigenkompositionen sind es interessante Bearbeitungen bekannter Songs, allen voran steht der altehrwürdige Klassiker “Tiger Rag“, der mit lateinamerikanischer Stimmung aufgepeppt wird. Als Fan der Fusion im Jazz Rock der siebziger Jahre steht “Nippon“ als mein Favorit fest. Energisch treibt die Musik voran und mit E-Piano, E-Bass und Sopransaxofon sowie federnder Perkussion/Rhythmik ist dieses Stück in der Tat ein Höhepunkt zumindest der Quartett-Einspielungen. Denn unter den Duett-Titeln bestechen solche wie “Nocturne“ mit ihrem schwelgerisch-träumerischen Charakter. Mit knapp elf Minuten ist “Dreamland“ das einzige Stück im Trio-Format, ohne Schlagwerk eingespielt. Die drei Musiker verstehen es, Hörer in ihre Klangwelt hinein zu lotsen, damit man sich dann darin auf zauberhafte Weise verlieren kann, wie ein kleiner Ausflug in einen Märchenwald erscheint es, “Dreamland“ eben, der Titel passt perfekt!



Wolfgang Giese



Trackliste
1 Shadows (6:21)
2 Fanfare (4:46)
3 3 No Samba (2:06)
4 After The Metronome (3:52)
5 Tiger Rag (3:11)
6 Nippon (4:25)
7 Under The Strawberry Moon (3:56)
8 One Or More (4:41)
9 Logum Ede (5:22)
10 Nocturne (3:42)
11 Toy Joy (4:44)
12Dreamland (10:57)
Besetzung

Thomas Clausen (Steinway D, Fender Rhodes, celeste)
Carlos Malta (tenor saxophone, soprano saxophone, bass clarinet, C flute, bass flute, piccolo flute)
Romulo Duarte (electric bass, double bass - #2, 3, 6, 8, 12)
Niclas Campagnol (drums, percussion - #2, 3, 6, 8)



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