Buddy Rich
Very Live At Buddy’s Place, Complete Edition
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Bernard ”Buddy“ Rich weilte vom 30. September 1917 bis zum 2. April 1987 unter uns und galt als einer der besten und technisch versiertesten Jazz-Schlagzeuger. Nun, „bester“ ist stets auch von subjektiver Natur, jedoch „technisch versiert“ kann man gut bestimmen. Als Vierjähriger galt er bereits als Schlagzeug-Wunderkind, und als er Zwanzig war, begann die Karriere vollends, unter anderem als Schlagzeuger bei Bandleadern wie Artie Shaw und Tommy Dorsey. Doch schon 1946 gründete er seine eigene Band. Nebenbei spielte er weiterhin mit namhaften Jazzmusikern jener Zeit, von Charlie Parker über Miles Davis zu Oscar Peterson, u.v.a..
Neben seiner unbestrittenen Virtuosität war es noch dieses gewissen Quäntchen dessen, ein Star zu sein, so sind die Schlagzeugduelle mit Gene Krupa und auch mit Max Roach legendär. Ein ganz wichtiges Duell lieferte Rich sich auch in der Muppets-Show mit „dem Tier“. Soll der Stardrummer meist ein gar nicht so angenehmer Zeitgenosse in Verbindung mit dem Umgang mit Kollegen gewesen sein, doch auch gegenteiliges wird von ihm behauptet, ist es letztlich die hohe Qualität, die sein Spiel von vielen anderen abheben lässt.
Die hier vorliegenden Aufnahmen stammen aus Buddy’s Place, New York, und es sind die kompletten Aufnahmen aus dem Jazzclub, entstanden am 9., 10.und 23.Mai 1974. Namhafte Musiker standen ihm hierbei zur Seite, eine Formation, die es so nur hier zu hören gibt. Allesamt bieten die einzelnen Solisten brillante Auftritte, und der später in Funk-Kreisen noch zur Berühmtheit gelangende Anthony Jackson spielt einen satten, swingenden und ausfüllenden Bass.
Mit einem energisch schwungvollem “Donna Lee“ diesem Paradestück von Charlie Parker, beginnt die Platte gleich mit einem Fokus auf dem kraftvoll antreibenden Buddy Rich, der mit seiner Energie die Solisten fast in den Hintergrund zu drücken scheint. Ja, Rich war stets ein oft nervös wirkendes Kraftpaket, aber nicht allein ein reiner Showdrummer, denn das er brillant war, steht außer Zweifel.
Aber im Gegensatz zu solchen Kollegen wie zum Beispiel Art Blakey, fiel es Rich offensichtlich schwer, sich etwas im Hintergrund zu halten. Allerdings bedingt diese Tatsache, dass die Musik sprüht, sie ist ständig in Bewegung, sie packt in jedem Moment. Mit “Chameleon“ von Herbie Hancock lässt die Band die sich damals auf dem Höhepunkt befindende Fusion/Funk-Welle nicht außer Acht und bietet eine pulsierende Version dieses Klassikers. Aber auch ruhige Töne gibt es zu hören, in denen sich Rich dezent zurückhält, wie gleich beim dritten Stück, bevor es mit “Jumpin‘ at the Woodside“ sogleich wieder beherzt zur Sache geht.
Klassiker des Jazz sind bei der Songauswahl in der Überzahl, aber auch die Eigenkompositionen sind durchaus gelungen.
Wolfgang Giese
Trackliste |
1 Donna Lee [Parker] (5:50)
2 Chameleon [Robinson/Hancock] (4:52)
3 Cardin Blue (aka 2nd Avenue Blue) [Rich] (15:26)
4 Jumpin' at the Woodside [Basie](7:20)
5 Sierra Lonely [Albam](7:46)
6 Nica's Dream [Silver](14:09)
7 Billie's Bounce [Parker] (8:01)
8 Howie's Tune [Rich] (6:13)
9 The Bull [Rich] (2:39)
10 Billie's Bounce (alternate take) [Parker](5:42)
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Besetzung |
Buddy Rich (drums & leader)
Sal Nistico (tenor saxophone)
Sonny Fortune (alto saxophone, flute)
Kenny Barron (piano)
Jack Wilkins (guitar)
Anthony Jackson (bass)
Jimmy Maelen (conga & percussion)
Michael Abene (arranger, also piano - #4, replacing Barron)
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