Line Gøttsche
Omonia
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Omonia ist das Solodebüt der Kopenhagenerin Line Gøttsche Dyrholm (auf den zweiten Teil ihres Nachnamens verzichtet sie allerdings). Line Gøttsche ist eine junge, studierte Musikerin und in erster Linie Violinistin. Zusätzlich singt sie, komponiert und spielt Piano sowie weitere Instrumente. Bekannt geworden ist sie auch als Teil der elektronischen Popband Belle Ville.
An sich greife ich bei meinen Plattenbesprechungen nicht großartig auf die von den Plattenfirmen mitgelieferten Pressetexte zurück, was die Beschreibung der Musik betrifft. Im Falle von Omonia sind sie jedoch so zutreffend, dass es gar nicht anders geht. Das Info beginnt mit dem Hinweis, dass das Jahr 2016 wohl als eines der Jahre in die Geschichte eingehen wird, in dem die moderne Unterhaltungs- und Nachrichtenwelt inklusive Sociealmedia und Co. auf ihrem hektischen und bunten und ebenso oberflächlichem Höhepunkt angelangt ist. Und dass das Debüt von Line Gøttsche der komplette Gegenentwurf dazu zu sein scheint.
Und ich ändere dies in ein ist. Das Album besteht aus fünf verträumt-melancholischen Stücken zwischen 2:25 und 7:20 Minuten. Line Gøttsche stellt dabei nicht ihr Hauptinstrument, die Violine, sondern das Klavier ins Zentrum des Albums. Die Stücke haben etwas von Debussy, Jazz aber auch Kate Bush. Ja, die fünf Stücke erinnern mich allesamt an die ersten Stücke des letzten Bush-Albums 50 Words for snow. Mit dem Unterschied, dass es Streicher und auch mal Bläser zum Piano gibt. Veredelt werden die Stücke von der glockenhellen und verträumten Stimme Line Gøttsches.
Die 25 Minuten der fünf Stücke kommen alle in einer recht ähnlichen Form daher, was abweicht ist die Instrumentierung neben dem Piano, mal mehr Streicher, mal mehr Bläser, alles sehr akzentvoll und vorsichtig gesetzt. Hier gibt es keinen überflüssigen Ton, kein Effektgehasche, einfach nur traumhafte Kompositionen ebenso traumhaft dargeboten.
Eines der wichtigsten Elemente dieses viel zu kurzen Albums ist der Raum und die Stille, der sanft hallende Klang, und wie die Klänge die Möglichkeit bekommen, auszuhallen. Das gibt dem ohnehin schon starken Album den Klang der ihm gebührt.
Ein wunderschönes Herbst-/Winteralbum zum Entspannen und Träumen.
Wolfgang Kabsch
Trackliste |
1 | Opal – Aglow | 7:20 |
2 |
Nacre – Seashell | 5:25 |
3 |
Armor – Girls | 7:16 |
4 |
Rome | 3:28 |
5 |
Aristokrat | 3:25 |
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